Ich sehe das Problem in der Gleichsetzung gewisser Wesen mit den Schöpfungsenergien.

Kosmogonie @, Dienstag, 30. Juni 2020, 11:59 (vor 1560 Tagen) @ Uwe Todt

Ich bin der Meinung, dass es die christlichen Hierarchien nicht real (X3), sondern nur als Imaginationen von Schöpfungsenergien gibt.

Widerspruch! Aber im letzten Absatz schreiben Sie dann selbst:

Nun gibt es natürlich bei Martinus auch reale Wesen. Diese sind dann begrifflich immer X1+X2+X3. Es gibt sie als Pflanzenwesen, Tierwesen, Menschenwesen, Wesen des Weisheitsreiche, Wesen der göttlichen Welt und Gedächtniswesen. Diese Wessensgruppen gibt es auf der Ebene der Stoffe, der Zellen, der Organe, des Zwischenkosmos' (die Ebene, in der wir uns befinden), der Himmelskörperebene, der Sonnensystemebene und der Galaxienebene.

Die Frage ist nun, warum Sie die kosmogonischen Wesen, die von Steiner so ausführlich behandelt werden, nicht gelten lassen wollen. Aber Sie erklären das ja:

In den vergangenen und gegenwärtigen Kulturen wurden und werden die Schöpfungsenergien sehr unterschiedlich imaginiert. Wenn man sie als real interpretiert, müsste man alle anderen vergangenen und gegenwärtigen religiössen Vorstellungen höherer geistiger Wesen verwerfen, was zu dem üblichen religiösen Dogmatismus führen würde.

Und eben das möchte ich als Einwand nicht gelten lassen!

In diesem Zusammenhang muß ich verweisen auf meinen Beitrag, der überschrieben ist mit Martinus im Vergleich zu Valentin Tomberg. Tomberg veranschaulicht den Unterschied zwischen dem orientalisierenden und dem echt christlichen Weltbild anhand der Schiffsreise, welche von den Einen beschrieben wird als ein im Vornherein festgelegter Ablauf, von den Anderen jedoch als ein Drama, welches den beständigen Einsatz verantwortlich handelnder Menschen nötig macht. Wobei eben auch vorkommen kann, daß diese Menschen Irrtümer begehen, sich untereinander uneinig sind, Unfälle erleiden oder schlichtweg ausfallen.

Die Tatsache, daß über die Schiffsbesatzung unterschiedliche Angaben gemacht werden betreffend Zahl, Rang und Namen ihrer Mitglieder, berechtigt nun nicht zur Folgerung, daß es sie gar nicht gebe. Die wirklich entscheidende Frage ist vielmehr, ob man die Schiffsbesatzung in ihrer Notwendigkeit, aber auch Fehlbarkeit ignoriert oder aber würdigt. Und ich sehe, daß Martinus sie ignoriert. Daher meine Einordnung in die "wesenlosen Weltbilder".

Im Bild der Schiffsreise entsprechen die "Schöpfungsenergien" nach Martinus dem motorischen Antrieb oder - bei Segelschiffen - den Winden, den eingelagerten Treibstoffen, den Wellenbewegungen des Meeres, den Vorgaben der Reederei, den Geldmitteln usw. Dagegen ist von der Mannschaft im eigentlichen Sinne keine Rede. Martinus bestreitet zwar nicht explizit ihre Existenz, aber er unterscheidet sie nicht von Passagieren.

Ich bitte Sie und alle interessierten Leser, sich den oben erwähnten Beitrag vorzunehmen. Denn was ich weiterhin zur oben behandelten Sache zu sagen hätte, würde ich am besten in Zusammenhang mit den Ausführungen von Tomberg machen können, die ich dort aber noch nicht vollständig erläutert habe. Wir sollten, wenn gewünscht, dort anknüpfen. Es wird auf die Frage von offenen und geschlossenen (totalitären) Weltbildern hinauslaufen.


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