Steiners Verhältnis zu Husserl - ein Lehrbeispiel skandalöser Befangenheit

Rembert Amons @, Niederlande, Freitag, 08. Juli 2016, 10:17 (vor 3024 Tagen) @ Kosmogonie

Das ist eine interessante Sache mit Steiner und Husserl. Es gibt sogar Leute, die in Husserl einen Philosophen sehen der im Geiste Steiners gedacht hat, jedenfalls „Phänomenologisch“ gedacht hat. Ich gelangte auf diese Webseite, durch die Suche nach dem Kölner Dom im Zusammenhang mit Husserl. Nicht wegen wenige Bemerkungen von Steiner die ich im Text gelesen habe, sondern wegen der Auseinandersetzung von Gottlob Frege in seinem Aufsatz “Der Gedanke“. Dort ist das Beispiel der Kölner Dom und ich fragte mich, ob vielleicht Husserl dieses Beispiel auch mal benutzt hat. Die obigen Bemerkungen Steiners waren mir bekannt. Solche Beispiele werden oft wieder aufgegriffen umso deutlicher die eigene Position gegenüber einer anderen abheben zu können. Der Aufsatz „Der Gedanke“ könnte sehr interessant für Steinerforscher sei . Da wird auch ganz klar zwischen Vorstellung und Wahrnehmung (im Sinne des äußeren sinnlichen Dinges) unterschieden. Frege war wie Husserl ein Schüler Brentanos. An die Uni hat mein Professor mal erzählt, Brentano soll gesagt haben, dass Frege sein klügster und Husserl sein dümmster Schüler war. Wie dem auch sei. Es würde mich sehr interessieren von wem dieses Beispiel vom Kölner Dom herrührt, wenn nicht von Husserl. Jedenfalls ist es wahrscheinlich, dass das Beispiel des Kölner Domes schon früher als 1918 benutzt worden ist im Zusammenhang mit Auseinandersetzungen über Wahrnehmung und Vorstellung.

Die obigen Aussagen Steiners haben mich damals auch überrascht. Ich erwartete damals eine positive Bewertung Husserls, aber leider durfte es nicht so sein. Vielleicht das Steiner rigeros geurteilt hat. In seiner Philosophie der Freiheit hat er ein bestimmtes Verhältnis von Vorstellung und der wahrgenommenen äußere Welt dargestellt. Falls Hussel diesen Unterschied anders gesehen hat, kann ich mir vorstellen, dass er einfach mal schroff gesagt hat das er (Husserl) die Sachen nicht auseinander halten konnte. De Kritik ist dann weniger das Husserl sich nicht um diese Sachen bemüht hat, sondern das er sich eben nicht in der richtigen Weise (so Steiner) damit bemüht hat.


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