Schrumpfen Mensch und Erde immer nur - oder dehnen sie sich nach dem Nadirpunkt wieder aus?

Kosmogonie @, Sonntag, 18. September 2016, 13:13 (vor 2952 Tagen) @ Andreas Delor

Guten Tag Herr Delor, es freut mich, daß sie sich hier zu Wort melden!

Da wohl die Mitte der ganzen uns überschaubaren (besser gesagt: uns von Steiner vermittelten) Weltentwicklung mit der vierten - urturanischen - Epoche der atlantischen Hauptstufe gegeben ist, darf man annehmen, daß dort auch die stärkste räumliche Zusammenziehung stattgefunden hat.

Aber wie geht es weiter? Hierzu Steiner in GA 110-10:

Sehen Sie, ein Planet wird in der Tat im Laufe seiner Entwickelung immer kleiner und kleiner, er zieht sich zusammen. Das ist so das Schicksal der Materie des Planeten; aber das ist nicht alles, das ist nur etwas, was sozusagen das phy­sische Auge und physische Instrumente am Planeten betrachten können. Es gibt eine Entwickelung auch des Materiellen über diesen Punkt hinaus.

Und jetzt wollen wir diese Entwickelung des Materiellen über diesen Punkt hinaus einmal ins Auge fassen, und ich komme auf das, wovon ich gesagt habe, daß es für einen Gegenwarts­verstand schwer, vielleicht gar nicht begreiflich ist. Es ist nun so, daß die Erde sich fortwährend zusammenzieht. Dadurch drängt sich die Materie von allen Seiten nach dem Mittelpunkte. Und jetzt sage ich, selbstverständlich mit vollem Bewußtsein, daß es ein Ge­setz von der Erhaltung der Kraft gibt, aber auch im vollen Bewußt­sein der jedem Okkultisten bekannten Tatsachen: es drängt sich die Materie gegen den Mittelpunkt immer mehr und mehr zusammen, und das Eigenartige ist, daß die Materie im Mittelpunkte ver­schwindet.

Um es ganz anschaulich zu machen: denken Sie sich, Sie hätten ein Stück Materie, das würde immer mehr und mehr in den Mittel­punkt hineingedrängt - im Mittelpunkt verschwindet es; es wird nicht nach der anderen Seite hinübergedrängt, es verschwindet tat­sächlich im Mittelpunkt in nichts! So daß Sie sich vorstellen kön­nen, daß die ganze Erde einstmals, indem sich die materiellen Teile gegen den Mittelpunkt zusammendrängen, in den Mittelpunkt hin­ein verschwindet. Das ist aber nicht alles. In demselben Maße, wie das in den Mittelpunkt hinein verschwindet, in demselben Maße erscheint es im Umkreise.

Damit ist aber nicht alles geklärt. Was meint Steiner mit "Planet"? Ist das der Weltkörper, der sich in 7 Bewußtseinsstufen verkörpert? Das würde heißen, daß dieser, beginnend mit dem Alten Saturn und endend mit dem Vulkan, groß anfängt und punktförmig verschwindet. Hierzu paßt, daß nach Tomberg der Vulkan kleiner als die jetzige Erde sein wird, genauer: dem jetzigen Erdinnern entspricht.

Aber es gibt ja noch die Pralayas, und zwar nicht nur zwischen den großen Bewußtseinsstufen, sondern auch zwischen den 7·7=49 Lebens- und den 7·7·7=343 Formstufen. Pralaya heißt, daß der jeweilige Weltkörper ins Unerkennbare verschwindet. Ich frage mich, ob er nun jedes Mal in den Punkt hinein verschwindet, um mit der nächsten Lebens- bzw. Formstufe aus dem Umkreis wieder aufzutauchen und sich kontinuierlich zusammenzuziehen.

Und noch eine Möglichkeit: Da auf jede Verdichtung eine Auflösung folgt, könnte der betreffende Körper (des Menschen und des Planeten) auch wieder größer werden. Wenn ich richtig verstehe, werden jedenfalls die menschlichen Ätherleiber regulär größer, anders gesagt, sie wachsen über den physischen Leib hinaus. Hellsehend (bis jetzt nur schlafend) schlafend verbinden wir uns im Astralleib und Ich sogar mit der ganzen Welt. Auch der physische Geistleib wird nach dem Tod unendlich groß, jedenfalls ein Teil von ihm; der andere Teil geht - Tomberg zufolge - ins Erdinnere. - Steiner unterscheidet ein himmlisches und ein irdisches Phantom. Vgl. hierzu: Max Hoffmeister, "Die übersinnliche Vorbereitung der Inkarnation", Exkurse 10: "Die Ich-Organisation und der Phantomleib".

Allerdings war es am Anfang so, daß alles noch vermischt und insofern gleichmäßig groß war. Jetzt differenziert sich alles - oder nicht? Das könnte bedeuten, daß nur der physische Leib, und ebenso unsere physische Erde, kleiner wird, die sie durchdringenden Wesensglieder aber größer. Schwierig, verwirrend!

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Die Frage nach der physischen Größe des Menschen und der Erde war eine solche, die sich mehr zufällig gestellt hat. Ich habe andere Fragen, die ich, der Übersichtlichkeit halber, in anderen Beiträgen vorstellen will. Da dies unsere erste Kontaktaufnahme ist, Herr Delor, teile ich Ihnen mit, daß ich zwar die Bände 5,6,7 Ihrer Atlantis-Reihe bereits gelesen habe (und den Band 8 dringend erwarte!), aber noch längst nicht alles richtig aufgenommen und verarbeitet habe.

Ihr doppelter Ansatz - Paläontologie einerseits, Mythologie anderseits - ist mir in dieser Gründlichkeit neu. Das Buch von Dankmar Bosse kannte ich nur dem Namen nach; dagegen hatte ich einmal Gelegenheit, mir Günther Wachsmuths Buch "Die Entwicklung der Erde. Kosmogonie und Erdgeschichte, ein organisches Werden" vorzunehmen, worüber ich hier referiert habe. Meine Wiedergabe ist aber sicher verbesserungsbedürftig. - Einen mythologischen Ansatz, der mir eine gründliche Lektüre wert war, kannte bisher ich nur ingestalt von Erich Neumanns "Ursprungsgeschichte des Bewußtseins", siehe diesen Beitrag.

Ich würde mich sehr freuen, wenn wir im Gespräch bleiben würden! Während der letzten Tage habe ich mich einigen Büchern von Otto Jachmann gewidmet (genial: "Das Lamm und sein Richter", Inkarnationsreihe des Kaiphas, der Jesus Christus richtete), aber ich werde, angestoßen durch Ihre Wortmeldung, zur Kosmogonie zurückkommen. Übrigens, eine erste tabellarische Lemuris-Skizze aufgrund Ihres 7. Bandes, mehr eine Erinnerungsstütze, habe ich hier, ganz unten, veröffentlicht.

Mit freundlichen Grüßen!

Thomas Lentze


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