Schrumpfen Mensch und Erde immer nur - oder dehnen sie sich nach dem Nadirpunkt wieder aus?

Andreas Delor ⌂ @, Samstag, 01. Oktober 2016, 20:11 (vor 2927 Tagen) @ Kosmogonie
bearbeitet von Kosmogonie, Sonntag, 02. Oktober 2016, 15:28

Lieber Thomas Lentze,

Sie schneiden da eine interessante Frage an: dehnt sich die Erde seit der Mitte ihrer Entwicklung wieder aus? Ich sehe da auch nicht klar. Einmal könnte man sagen: wenn Steiner 1910 in der Gegenwartsform nur über das Zusammenschrumpfen spricht, dann deutet das darauf hin, dass der Schrumpf-Prozess bzw. das Umstülpen von Materie in den Gegenraum im Erdmittelpunkt heute noch anhält. Außerdem spricht er in dem Zusammenhang davon, dass auch der Kölner Dom im Mittelpunkt verschwinden wird - Zukunftsform! Dennoch ist Ihre Frage nicht abwegig. Denn ich könnte mir vorstellen, dass zwar der Schrumpfprozess bleibt, aber ZUSÄTZLICH ein Dehnungsprozess dazukommt. Allerdings denke ich nicht an die Urturanier-Epoche als Umschlagspunkt, sondern wenn, dann eher ans Mysterium von Golgatha. Das ist ja überhaupt das Merkwürdige: dass dieses Zentral-Ereignis nicht in der Mitte der Erd-Evolution stattfindet, sondern viel später.
In Wirklichkeit ist das Problem aber noch verzwickter, weil nämlich in der Sonne und in der Erde GEGENLÄUFIGE Umstülpprozesse stattfinden. Falls Sie mir eine mail schicken, könnte ich auch gerne ein Kapitel aus Band 8 in die Antwort packen, wo ich diese doppelte Umstülpung darstelle. (Ich hoffe sehr, dass der Verlag Band 8 noch vor Weihnachten rauszubringen schafft).
Die Frage: Wassermann-Typus oder "Ich-Mensch" halte ich ehrlich gesagt für einen Streit um des Kaisers Bart: es läuft auf dasselbe hinaus, weil nämlich der Wassermann-Typ die Einseitigkeiten der drei anderen harmonisiert - genau das tut der Mensch gegenüber dem Tier. Man sollte an diese Dinge nicht allzu spitzfindig herangehen. Auch bzgl. der Männer/Frauen-Frage (s. Band 6, Geschlechter-Trennung, abschnitt: "Löwinnen und Stiere"). Steiner sagt selbst, dass er die Dinge jeweils nur von einem Gesichtspunkt aus darstellen kann. Und da prononciert er oft die Sachen drastisch, um überhaupt verstanden zu werden. Wählt er dann beim nächsten Mal einen ganz anderen Gesichtspunkt, den er ebenso drastisch prononciert, so kommt scheinbar das Gegenteil davon heraus. Ja, ich meine in den frühen Vorträgen/Schriften bei ihm auch Fehler/Ungenauigkeiten festgestellt zu haben, das spreche ich in Band 5 ja auch aus. Auf der anderen Seite sehe ich ALLE Urteile ihm gegenüber als absolut vorläufig an - man braucht mehr als ein Leben, um Eingeweihten-Wissen von diesem Kaliber wirklich verstehen zu können.

Herzliche Grüße!

Andreas Delor


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