Das fällt mir auf: Ausführliche Beschreibung der Urvölker (Ursprünge, Wanderungen); Ignorierung der Geschlechter-Dynamik.
Ich will hiermit keine Kritik üben im Sinne einer Bemängelung, denn Forschung ist auch subjektiv. Es hat eben jeder Forscher seine Schwerpunkte, und damit besteht auch die Chance einer Ergänzung.
Die beiden gröbsten Unterscheidungen, die wir an Menschen vornehmen können, sind die in Völker (und/oder Rassen) einerseits, und die in Geschlechter anderseits. Letztere Differenzierung ist die spätere, aber auch fundamentalere: Während die Völker sich bereits vielfältig vermischt haben und schon jetzt oftmals nicht mehr zu unterscheiden sind, können wir, der genderistischen Doktrin zum Trotz, die beiden Geschlechter immer noch unterscheiden, und das meist auf den ersten Blick. Die Zweigeschlechtigkeit ist es auch, welche die Vermischung der Völker ermöglicht. Ohne sie hätten sich alle Völker- bzw. Rassen-Eigentümlichkeiten vermutlich erhalten.
Delor thematisiert in allen bisherigen Bänden seiner Atlantis-Reihe sehr stark die sogenannten Urvölker. Er beziffert sie auf zwölf, weist ihnen jeweils die Ursprünge zu - angefangen im Silur (Paläozoikum), lange vor der Geschlechter-Trennung, bis hin zum Tertiär -, und beschreibt detailliert ihre Wanderungen sowie ihre teils menschlichen, teils göttlichen Führer, einschließlich deren Inkarnations-Reihen. Das ist - so scheint mir - "sein" eigentliches Thema.
Natürlich erwähnt er auch das Auftreten des Geschlechter-Dimorphismus. Daß dieser aber eine sehr beachtliche, teils kriegerische, teils individuell-tragische Dynamik entfaltet hat und immer noch entfaltet, insofern also eine ausführliche Betrachtung wert ist, scheint ihm entgangen zu sein. Immerhin hat ein Forscher wie Erich Neumann diese ur- und frühgeschichtliche, ja noch gegenwärtige Dynamik der Geschlechter zum Gegenstand einer viel beachteten "Ursprungsgeschichte des Bewußtseins" gemacht, die ihren Ausgangspunkt in der frühen Lemuris zu haben scheint. (Siehe meinen hier veröffentlichten Beitrag.)
Bekanntlich hat auch Steiner sich zum Ursprung - und zum Wesen! - der Geschlechter geäußert. Delor zitiert auch Vieles davon, aber, wie mir scheint, nicht ganz vollständig, und insofern mißverständlich. Dies will ich nun erläutern. Ich beziehe mich auf den Band 5, zweite Auflage, 16. Kapitel, Abschnitt "Meditation der Menschengestalt" (Seite 627 f.).
Inbezug auf das Viergetier (Rind, Löwe, Adler, Mensch) heißt es dort:
In diesem Zusammenhang zitiert Delor aus GA 106-3 (Ägyptische Mythen und Mysterien). Im achten Vortrag, aus dem er hier nicht zitiert, finde ich folgende Passage (Hervorhebungen durch mich):
Da wir nun alle, was den Ätherleib betrifft, in "Stiere" und "Löwen" aufgeteilt worden sind, wie sollen menschliche Individuen sich "mehr und mehr" auf den Wassermann konzentriert haben? Steiner weist doch begründet darauf hin, daß dieser (ebenso wie der Adler) mehr und mehr verschwand!
Doch wann fand dieses Verschwinden statt? In GA 104-9 lesen wir dazu:
Zu beachten: Der Mensch- oder Wassermann-Typ ist einer der Tier-Typen; er ist noch kein Mensch in unserem Sinne. Eine Seite später wird das so verdeutlicht:
Und in GA 104-11 heißt es, daß der Mensch
Es scheint mir daher, daß Delor hier zwei oftmals gleichlautende, aber doch unterschiedliche Dinge zusammengeworfen hat. Daraus dürfte sich auch dieser Satz von Delor erklären:
Es ist der Ich-Mensch, nicht der Wassermann-Typ, der noch lange Andeutungen der anderen Typen (aller vier!) enthalten hat und enthalten wird, denn, siehe GA 104-9:
Darunter eben der Wassermann-Kopf, der eigentlich ein gemischter Tier-Kopf ist. Und gemäß GA 104-10:
Es sind zehn Hörner, weil die drei Köpfe des Ich-Menschen jeweils in männlicher und weiblicher Version erscheinen. Die vier vorherigen Tierköpfe sind noch nicht geschlechtlich differenziert; vielmehr bilden sie - reduziert auf Stier und Löwe - die Grundlage dieser Differenzierung.
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Damit habe ich ein Detail aus dem über 700-seitigen Band herausgegriffen, und ich habe diesen Band gewählt, weil er in seiner Zweitauflage wohl dem neuesten Stand des Autors entspricht. Die Bedeutung des gesamten Werkes, das ich mir noch lange nicht voll erschlossen habe, wird damit selbstverständlich nicht geschmälert!
Höchstens eine Bemerkung noch. Ebenfalls im 17. Kapitel, doch Abschnitt "Entwicklung der Sprache / Die Rolle der Frauen", Seite 678 ff., zitiert Delor aus Steiners "Akasha-Chronik" die enthusiastische, ja in meinen Ohren schwülstige Passage über die Rolle der Frauen, die Steiner in folgende Worte ausklingen läßt:
In Anbetracht, daß die vorangehenden - aus früher Schaffenszeit stammenden - Schilderungen überhaupt nicht zur lemurischen Zeit passen, bringt auch Delor seine Verwunderung zum Ausdruck, ohne jedoch die Möglichkeit zu erwägen, daß Steiner hier schlicht fantasiert haben könnte. Und mit der Logik nimmt er es ja selbst in seinen philosophischen Büchern nicht so genau. Etwa, wenn er in seiner Philosophie der Freiheit sich gegen das Verständnis der Frau als Gattungswesen verwahrt und gleichzeitig immer von "der Frau", also dem Gattungswesen, spricht. So wie oben auch.
Ich jedenfalls neige immer mehr dazu, Steiners Äußerungen mit einem kleinen Schuß Skepsis zu nehmen.
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- Andreas Delor: Forschungen zu den vergangenen vier Hauptstufen - Kosmogonie, 01.08.2016, 12:56
- Ergänzungen zu Delor/Julius - Kosmogonie, 12.08.2016, 13:51
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- Schrumpfen Mensch und Erde immer nur - oder dehnen sie sich nach dem Nadirpunkt wieder aus? - Kosmogonie, 18.09.2016, 13:13
- Schrumpfen Mensch und Erde immer nur - oder dehnen sie sich nach dem Nadirpunkt wieder aus? - Andreas Delor, 01.10.2016, 20:11
- Schrumpfen Mensch und Erde immer nur - oder dehnen sie sich nach dem Nadirpunkt wieder aus? - Kosmogonie, 02.10.2016, 15:54
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- Das fällt mir auf: Ausführliche Beschreibung der Urvölker (Ursprünge, Wanderungen); Ignorierung der Geschlechter-Dynamik. - Andreas Delor, 02.01.2017, 08:18
- Auf welche Viergetier-Aspekte geht die heutige Menschheit zurück? - Kosmogonie, 02.01.2017, 13:15
- Das fällt mir auf: Ausführliche Beschreibung der Urvölker (Ursprünge, Wanderungen); Ignorierung der Geschlechter-Dynamik. - Andreas Delor, 02.01.2017, 08:18
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- Unklarheit im 8. Atlantis- Band, 6. Kapitel, über die Siebener-Perioden - Andreas Delor, 22.12.2016, 07:54
- Unklarheit im 8. Atlantis- Band, 6. Kapitel, über die Siebener-Perioden - Andreas Delor, 22.12.2016, 08:37
- Unklarheit im 8. Atlantis- Band, 6. Kapitel, über die Siebener-Perioden - Kosmogonie, 22.12.2016, 14:14
- Unklarheit im 8. Atlantis- Band, 6. Kapitel, über die Siebener-Perioden - Andreas Delor, 22.12.2016, 08:37
- Unklarheit im 8. Atlantis- Band, 6. Kapitel, über die Siebener-Perioden - Andreas Delor, 22.12.2016, 07:54
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