Das ist Naturwissenschaft - im besten Sinne des Wortes

Bernhard, Samstag, 02. Juli 2016, 21:37 (vor 3018 Tagen) @ Kosmogonie

Also, Julius war in erster Linie Waldorf-Pädagoge und unterrichtete in Naturwissenschaften und Menschen-Wesenskunde. In seinen Lehrbüchern für Waldorflehrer über Chemie und Optik zeigt er die Methodik eines Kind- und menschengerechten Unterrichtens auf und gibt hierzu zahlreiche Beispiele.

Da mit Julius kein theoretischer trockener Fach-Akademiker schreibt, sondern ein Mensch zu Menschen in einer lebendigen verständlichen Sprache, sind alle(!) seine Bücher auch für Nicht-Experten ausgesprochen interessant und höchst lehrreich.

Es mag den Anschein haben, dass Julius, indem er in seinen naturwissenschaftlichen
Abhandlungen über das Wesen-hafte der Pflanzen/Bäume, der Tiergruppen und der Triebe spricht, kategorisiert, wenn er für seine Betrachtungen grundsätzlich die Planeten-Siebenheit und den Tierkreis heranzieht und sie mit den Naturreichen in Beziehung setzt. Man muss sich wirklich mit seiner Methodik vertraut machen, um zweifellos zu erkennen, dass er nicht einfach spekulativ analogisiert, sondern nach exakt-wissenschaftlichen Regeln wirkliche Zusammenhänge und Wesens-Verwandtschaften regelrecht ent-deckt, auf-deckt, die vor ihm kein anderer Anthroposoph oder Naturforscher bemerkt hat. Seine Angaben sind keine bloße Theorie, sondern können von jedem anthroposophischen Laien und Naturforscher als Tatsachen bestätigt werden - eine unbefangene Geistes- und Seelenhaltung vorausgesetzt.

Die kleinen Schriften "Metamorphose", "Bäume und Planeten" und "Die Bildersprache des Tierkreises" sind ein unvergleichlicher spannender Einstieg in die Grundsätze einer echten spirituellen Astrologie, die Natur, Mensch und Kosmos mit deren geistigen Ur-Heimat zu einer untrennbarer harmonisch-göttlichen Einheit verbindet.

Als konsequenter Phänomenalist in den Fußstapfen Goethes lässt Julius die Erscheinungen in der Natur, im Menschenleben und im Kosmos logischerweise durch seine
Sinne an sich herantreten. Aber wohlverstanden: durch seine Sinne! Nicht die Sinnes-Erfahrungen als solche sind ihm die Wirklichkeit - wie etwa dem Sensualisten -, sondern dasjenige, was deren Gesamtkomplex als Phänomen ihm seelisch und geistig enthüllt. Die Anmutung der Erscheinung ist es, die deren Wesen offenbart, nicht die sinnliche Impression. In diesem Sinne ist Julius' Denken sinnlichkeitsfrei, weil der sinnliche Eindruck vor der denkerischen Erkenntnisfindung halt macht. Unter einem sinnlichkeitsfreien Denken verstehe ich Erkenntnisarbeit, die nicht von den Sinneserlebnissen betört und überwältigt wird und deren Resultate von der sinnlichen Erfahrung unabhängig bleiben.
Julius' Bücher weisen durchgehend ein streng mathematisches Denken auf.

Ich kenne übrigens zwei "Steinerianer", die mit Julius' Büchern nichts anfangen können. Warum, das ist jedenfalls für mich persönlich nachvollziehbar.


Schönen Gruß!

Bernhard


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