Schlüssigkeit als Beweisargument. - Elementarwesenforschung.

Kosmogonie @, Dienstag, 14. Juli 2020, 10:06 (vor 1621 Tagen) @ Uwe Todt

Sie haben das aber als Gedankenkonstrukt abgetan, obwohl – wie ich Ihnen gezeigt habe – die von Rudolf Steiner aus seinen übersinnlichen Forschungen dargestellten Zusammenhänge sich mit dem Wissen von Martinus viel einfacher und schlüssiger erklären lassen

Zusammenhänge, die sich viel einfacher und schlüssiger erklären lassen - darin sehe ich, was die Erforschung höherer Welten anbelangt, gerade kein gutes Beweisargument. Steiner, dem ich, wie Sie wissen, auch nicht in Allem folge, beschwerte sich gelegentlich, daß seine Hörer immer so einfache Erklärungen wollten, und betonte, daß die geistige Welt nun einmal kompliziert sei. Er brachte dann auch die sarkastisch gemeinte Anekdote von einem Herrscher (ich habe vergessen, um wen es sich handelt), der, nachdem er sich die Welt hatte erklären lassen, resigniert erwidert haben soll, er hätte die Welt einfacher gemacht, wenn man ihn gelassen hätte.

Für mich ist es geradezu ein (wenn auch nicht absolutes) Wahrheitskriterium für geistige Forschung, wenn Ergebnisse sich nicht mit unserem schlußfolgerndem Denken vereinbaren lassen. Und gerade in Bezug auf das Christusereignis gibt es den theologischen Satz: "Gerade weil es widersinnig ist, ist es wahr."

Mein Gesamteindruck von Martinus Weltbild ist der einer gut geölten und nicht im geringsten fehleranfälligen Maschine, in welcher alle Wesen nur (mit-)funktionieren und nicht anders können; ein wahrhaftes "Schicksalsrad" ohne Öffnung, aber mit Schmierung durch Glücksdrogen. Steiners wahrhaft christliches Weltbild unterscheidet sich davon radikal. Tomberg hat diesen Unterschied sehr gut herausgearbeitet; ich brauche das Zitat hier wohl nicht mehr zu wiederholen.

Ich habe den Eindruck, daß wir diesbezüglich unsere Positionen nunmehr abgeklärt haben, und daß es insoweit nichts hinzuzufügen gibt. Nur ein Gedanke noch, der mir zuletzt gekommen ist: Ob es sich bei Martinus' Weltmaschine nicht vielleicht um den Keimgedanken einer ahrimanischen Welt handelt, die ingestalt eines abgesonderten Planeten im Jupiter-Zustand Wirklichkeit werden wird. Wirklich nur ein Gedanke, ich will mich da nicht festlegen.

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Von den Elementarwesen wissen Sie vermutlich mehr als ich. Ich hatte auch angefangen, die Flensburger Hefte zu dem Thema zu studieren [...] Es sind Imaginationen, denen Wahrnehmungen zugrunde liegen, die bei anderen Menschen zu anderen Imaginationen führen, solange sich bestimmte Imaginationen noch nicht allgemein als Wahrnehmungsbeschreibung der Elementarwesen durchgesetzt haben.

Offensichtlich haben Sie da etwas radikal falsch verstanden. Frau Stael von Holstein gibt ausdrücklich an, daß sie kaum Imaginationen habe. Es kommen auch kaum bildliche Beschreibungen vor, und wenn, dann wird klar gesagt, daß die Wesen, sofern sie bildlich erscheinen, sich dem menschlichen Vorstellungsvermögen anpassen. Vielmehr handelt es sich um Gespräche, also ganz klar um Vorgänge der (bildlosen) Inspiration.

Diese Vorgänge finden mindestens auf der Astralebene statt. Die Wesen auf diesen Ebenen haben tatsächlich alle ein kosmisches Wissen oder können sich dieses bedarfsweise erschließen, weil dort eine Verbundenheit besteht, die im physischen Bewußtsein fehlt. Es handelt sich um die zu befragenden "Experten", von denen ich in meiner Erläuterung zur geistigen Forschung sprach.

Ich räume ein, daß diese "Experten" sich bisweilen uneinig sind. So äußert sich das Baumwesen des Kaffeebaumes abfällig über den Baumhirten des Kakaobaumes. (Beachten Sie den Unterschied zwischen Baumwesen und Baumhirten - schon bei einer Pflanze hat man es mit einer Vielzahl von beteiligten Wesen zu tun.) Ferner hat ein anderer Forscher, der als Gastautor seine Meinung äußern konnte, betont, daß er in gewissen Dingen zu völlig anderen Ergebnissen gekommen ist.

Ein Teil dieser Gespräche findet übrigens nicht mit Elementarwesen im engeren Sinne statt, sondern z.B. mit dem "Großen", einem michaelischen Wesen. Selbstverständlich ist auch (und gerade) hier die Forschungsmethode die der Inspiration, nicht der Imagination. Das universale Wissen, das diesem Geistwesen zur Verfügung steht, reicht sogar über die Trinität hinaus. Nur eben: Es ist nicht das Wissen, das man aufschreiben und in ein System bringen kann. Unsere Sprache läßt das gar nicht zu!

Entscheidend ist jedenfalls, daß die Welt immer nur gemäß den Taten dieser Wesen evoluiert. Und diese Taten können wir nicht vorhersagen.

Vielleicht kann ich das veranschaulichen anhand der Industrieprodukte. Im Nachhinein läßt sich leicht sagen, daß auf die Dampfmaschine als Antriebsmotor der Verbrennungsmotor folgen mußte, und dann der Elektromotor. Wer sich aber in die Technikgeschichte vertieft und die Biografie der maßgeblichen Erfinder liest, der kommt zu dem Schluß, daß alles auch ganz anders hätte verlaufen können, in sehr vielen verschiedenen Richtungen.

Inspiration im Sinne einer Forschungsmethode hieße, mit diesen Erfindern zu kommunizieren; Imagination hieße, sich die schon ausgeführten Erfindungen vorzustellen; und Intuition hieße, selbst zu erfinden. Könnte diese Ordnung derjenigen entsprechen, die Martinus anhand seiner Auflistung von X1, X2, X3 darstellt? Also: X1: das Ich des Erfinders (Intuition); X2: die Ausführung im Dialog mit dem auszuführenden Werk (Inspiration); X3: das fertig Ausgeführte und Abgestellte in Anschauung (Imagination).

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Ich sehe das nach meinem Verständnis von Martinus und nach der Quantenphysik so, dass wir Menschen ein gemeinsames Bewusstseinsfeld bilden. In dieses Bewusstseinsfeld fließt alles ein, was wir uns erarbeiten. Von der Liebe eines unbekannten alten Mütterchens bis zu den „echten Forschungsergebnissen“ eines Anthroposophen. Es verbindet sich mit denjenigen, die in die gleiche Richtung streben, inspiriert sie und stärkt sie.

Ein interessanter Gedanke, aber für mich vorerst sehr abstrakt.

Jeder verhält sich seinem Karma gemäß und liegt damit richtig.

Hier liegen wir wieder konträr. Ich bin der Meinung, jeder kann auch falsch liegen.


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