Kosmogonie

Entwicklung der Alten Sonne.

1. Tabellarische Übersicht gemäß R.Steiners "Entwurf zur Darstellung der geisteswissenschaftlichen Kosmologie" (1903/1904).
2. Tabellarische Übersicht gemäß R.Steiners "Akasha-Chronik" (1904-1908).
3. Tabellarische Übersicht gemäß R.Steiners "Geheimwissenschaft" (1910).
4. Tätigkeit der Exusiai gemäß "Das Hereinwirken geistiger Wesenheiten in den Menschen" (GA 102).
5. "Das Christusopfer auf der Alten Sonne" nach V.Tomberg (1939, 1994³).

1. Tabellarische Übersicht gemäß R.Steiners "Entwurf zur Darstellung der geisteswissenschaftlichen Kosmologie" (1903/1904).

1 2 3 4 5 6 7
Wiederholung des Saturn-Kreislaufes. Die jetzt zu durchlaufenden 7 Formstufen entsprechen den 7 Lebensstufen des früheren Saturn. Leben blitzt auf.
Exusiai saugen Sonnen-Lebenskraft.
Archai treten an ihre Stelle. Archangeloi leben in den Erdenleibern, bis sie eine höhere Evolutionsstufe erreicht haben. Angeloi treten an ihre Stelle, solange, bis auch sie eine höhere Evolutionsstufe erreicht haben. Der physische Menschenleib ist zur selbständigen, aber noch pflanzenhaft schlafenden Wesenheit geworden.

 

2. Tabellarische Übersicht gemäß R.Steiners "Akasha-Chronik" (1904-1908).

1 2 3 4 5 6 7
[Throne] Kyriotetes Dynameis Exusiai Archai Archangeloi Angeloi Menschen
[verdichten Wärmeleib zum Luftleib] strömen Lebenskraft aus, woraus die menschlichen Lebensleiber entstehen. pflanzen dem Lebensleib krafterfüllte Wirksamkeit ein. geben dem Lebensleib eine bestimmte Form. Ferner beleben sie die Sinneskeime. pflanzen dem Lebensleib den Egoismus ein. strömen (Brut-)Wärme in den Lebensleib ein, erregen die Fortpflanzungs-
fähigkeit.
strahlen Bewußtseins-
bilder in den Lebensleib ein, veranlagen die Lust an der Zeugungskraft.
als Monaden aus Budhi und Atma.
Kyriotetes Dynameis (?) Exusiai (?) Archai (?) Archangeloi Angeloi Menschen-Keime
Wiederholung des Saturn-Kreislaufes zur Vorbereitung des Lebens-
leibes.
durchleben im physischen Leib des Menschen ihre Menschheits-
Stufe
; sie gießen durch den Menschenleib Wärme in die Umgebung aus.
wirken im physischen Leib.

Seraphim
offenbaren sich.
bearbeiten unbewußt den physischen Leib und entwickeln den Keim zum Lebensgeist (Budhi).
Mitwirkung der Cherubim.
Atma (gebildet schon auf dem Saturn) tritt wieder auf.

Anm.: In eckigen Klammern sind Aussagen hinzugefügt, die Steiner hier noch nicht, aber später (etwa in GA 122) gemacht hat.

In obiger Tabelle beschreibt:

Letzterer wurde schon auf dem Alten Saturn konzipiert; jener ist das Novum auf der Alten Sonne. Man beachte, daß die Reihenfolge der bearbeitenden Wesen in beiden Reihen um eine Stufe verschoben ist!

Für den ersten Lebenszustand der Alten Sonne - und nur für diesen - erwähnt Steiner dann auch noch die darin enthaltenen sieben Formzustände. Zwischen ihnen liegen jeweils auch wiederum Pralayas, also Zustände, in welchen die Stufen nach Erreichen ihres Pensums "verschwinden", genauer: für das geistige Wahrnehmungsvermögen nicht mehr erreichbar sind.

1
Kyriotetes
2
Dynameis
3
Exusiai
4
Archai
5
Archangeloi
6
Angeloi
7
Kyriotetes
setzen ihre Arbeit fort. erneuern die Bewegungsfähigkeit des menschl. Leibes. machen die Bewegung zum Ausdruck innerer Weisheit.

 

3. Tabellarische Übersicht gemäß R.Steiners "Geheimwissenschaft" (1910).

Die folgende Tabelle zeigt eine Übersicht über die Entwicklung der Alten Sonne gemäß Steiners "Geheimwissenschaft" (1910). Man beachte Unterschiede zur früheren Darstellung!

Insbesondere ist von einem Nebenplaneten, einem "neuen Saturn" die Rede, welcher zur Mitte als Abspaltung entsteht und erst mit dem Pralaya wieder verschwindet. In der "Akasha-Chronik" wurde ein solcher nicht nur nicht erwähnt, sondern definitiv verneint:

Eine von der Sonne abgetrennte planetarische Erde und einen Mond gab es nicht. Alles, was heute an Stoffen, Kräften und Wesen auf und in der Erde lebt, und alles, was jetzt dem Monde angehört, war noch innerhalb der Sonne...Erst während des nächsten (dritten) großen Kreislaufes [dem Alten Mond] löste sich als ein besonderer Planet das von der Sonne ab, was man in der Geheimwissenschaft den Mond nennt.
Kyriotetes Dynameis Exusiai Archai Angeloi Menschen Kyriotetes
beginnen, nachdem der auf dem Saturn erreichte Entwicklungs-
stand den Verhältnissen der Sonne angepaßt ist, mit dem Einströmen des Lebensleibes in den physischen Leib.

Damit beginnt dieser zu leuchten.

Aus dem Scheinleben der saturnischen Menschen-
Phantome wird wirkliches Leben.
kommen hinzu, während die Kyriotetes noch eine Zeitlang weiterarbeiten.

"Sie durchströmen mit ihrem eigenen Astralleib den Lebensleib des Menschenwesens. Dadurch erlangt dieser die Fähigkeit, gewisse innere Bewegungen in dem physischen Leibe auszuführen. Es sind das Bewegungen, welche sich vergleichen lassen mit den Bewegungen der Säfte in einer gegenwärtigen Pflanze."
- Geister der Form -
treten hinzu.

"Deren Wirkung besteht darin, daß die vorher stets wechselnden Gasgebilde bleibende Gestalten annehmen."
steigern ihr Bewußtsein zum bildhaften Schauen, wobei ihnen die Gas/Licht-Leiber der Menschenwesen als Bewußtseins-Spiegel dienen. (Auf dem Saturn waren es deren Wärmeleiber.)

Durch Mithilfe der Seraphim mischt sich Liebe in die Erkenntnis ein. Dadurch werden die phys' Leiber der M'Wesen so umgeformt und bearbeitet,

"daß die ersten Andeutungen einer Fortpflanzung der lebenden Menschenwesen sich zeigen. Es werden... Absonderungen aus den geformten Gasgebilden herausgetrieben..., welche sich zu solchen Gestalten formen, die ihren Muttergebilden ähnlich sind."

Sie veranlagen das Drüsensystem.
treten zusammen mit den Cherubim auf. Sie arbeiten in die Lebensleiber der Menschen hinein und erlangen dadurch ein traumhaftes Bildbewußtsein.
"Es treten nun innerhalb des Menschen-
wesens für das übersinnliche Bewußtsein Offenbarungen auf, die sich mit Geschmacks-
wahrnehm-
ungen
vergleichen lassen und die sich nach außen als Töne kundgeben."
gelangen dahin, daß sie eigene Kräfte regen können.

Ein Innenleben tut sich kund ingestalt von Geruchs-
wahrnehm-
ungen
; nach außen erscheint der Mensch "wie eine als Persönlichkeit wirkende Pflanze."

(Auf dem Saturn erschien er wie eine als Persönlichkeit wirkende Maschine.)

Wie auf dem Saturn der Keim zum Atma, so wird jetzt der Keim zum Lebensgeist (Buddhi) gestaltet.
greifen nach Ruhepause und Wiederaufnahme vorheriger Tätigkeit nochmals ein.

Dadurch "wird das Menschenwesen fähig, die ersten Spuren von Sympathie und Antipathie mit seiner Umgebung zu empfinden."

Was innerlich als Geruch auftritt, gibt sich nach außen als primitive Sprache kund.

Hiermit erreicht das Menschenwesen das Schlaf-Bewußtsein.
Wenn die Kyriotetes mit ihrem Einströmen des Lebensleibes beginnen, "trübt sich... der Sonnenkörper. Es durchsetzen ihn Gebilde, welche eigentlich noch zum Saturn gehören würden. Es sind Wärmegebilde, welche nicht imstande sind,... sich zu Luft zu verdichten. Das sind die auf der Saturnstufe zurück-
gebliebenen Menschenwesen.

Sie können nicht Träger eines...Lebensleibes werden."
Während der Ruhepause hat eine Zweigliederung des Menschenkeimes stattgefunden:
Abgesehen von den oben beschriebenen Lebensleibern treten jetzt - ebenfalls von Leben durchdrungene - physische Leiber auf. Es sind Wärmegebilde mit eingegliederten Luftformen, letztere in regelmäßiger Bewegung.
Archangeloi
erheben sich zur Menschheits-
stufe
, indem sie ihre Kräfte ein- und ausströmen lassen in den unteren Teil, d.h. in die saturnische Komponente des Menschen-
wesens.

Sie arbeiten, wie schon zur Zeit des Saturn, an den Anlagen zu unseren Sinnesorganen.

Auf der vierten Stufe sondern sich zurückgebliebene Archai "aus dem Sonnenkörper heraus und bilden außerhalb desselben einen selbständigen Weltenkörper. Es tritt dieser also aus der Sonne heraus."

Von diesem "neuen Saturn" aus wirken die zurückgebliebenen Archai auf die Wesen, die innerhalb des Sonnenkörpers eine Art zweites Saturnreich bilden. Diese spiegeln den zurückgebliebenen Archai des "neuen Saturn" ihre Persönlichkeit zurück. Eine dumpfe Wahrnehmungsfähigkeit des Menschen für Wäremewirkungen kommt auf.

 

4. Tätigkeit der Exusiai gemäß "Das Hereinwirken geistiger Wesenheiten in den Menschen" (GA 102).

Wie schon beschrieben für den Alten Saturn, so ergeben sich auch für der Entwicklungen auf der Alten Sonne erhebliche Verständnisprobleme, wenn man die Aussagen aus GA 102 berücksichtigt. Denn dort wie hier werden den Exusiai Tätigkeiten beigemessen, die sonst anderen, höheren Wesenheiten zugeschrieben werden.

Wenn wir nun weiterschreiten bis zur Sonne, die aus dem alten Saturn entstand, dann geschieht diese Weiterbildung dadurch, daß die Geister der Form einen Äther- oder Lebensleib nicht mehr nötig haben; sie geben den Ätherleib ab. Sie strahlen nun nicht mehr herun­ter die befruchtenden Lebenssäfte, sondern sie geben den Ätherleib ab, und dadurch durchdringen sich die ersten physischen Anlagen der Menschen mit dem Ätherleib.

Gemäß der Darstellung in der "Geheimwissenschaft" wird diese Tätigkeit aber von den Kyriotetes - sie stehen zwei Stufen über den Exusiai - vollbracht. Der folgende Satz beseitigt jeden Zweifel:

Der Ätherleib, den die Menschen auf der Sonne bekommen haben, ist zunächst aus dem Ätherleibe der Geister der Form herausgebildet, ein Stück des Ätherleibes der Geister der Form.

Und etwas später:

Was bieten die Geister der Form für eine «Außenseite»? Die Geister der Form um den Saturn herum haben sozusagen den «Lebensregen» auf den Saturn herabgeträufelt. Die Geister der Form auf der Sonne äußern sich durch die auf die Sonne einstrahlenden Triebe, Begierden, Leidenschaften, durch alles dasjenige, was im astralischen Leibe verankert ist.

Diese Tätigkeit würde man nach Lektüre der Texte eher mit den Dynamis, den Geistern der Bewegung, verbinden. Denn die Exusiai, also die Geister der Form, sind ja, dem allgemeinen Verständnis nach, eher Verfestiger als Beweger.

 

5. "Das Christusopfer auf der Alten Sonne" nach V.Tomberg (1939, 1994³).

Schreiten wir nun weiter zur Sonnenentwicklung und fragen uns: welch ein Ereignis bewirkte die Wendung der Sonnenentwicklung zum Aufstieg, so daß das Hinuntersteigen nicht in alle Ewigkeit weiterging, daß ein Aufstieg stattfand, welche eine Tat liegt da vor? Denn von selbst geschieht ja nichts, es sind immer Taten, die den Ereignissen zugrundeliegen. Die Antwort ist, daß während der Sonnenentwicklung eine Spannung bestand zwischen Licht und Finsternis, und daß diese - wenn man sie in das Seelische überträgt - das Wesen von Glück und Unglück bedeutete. Also alles, was man in der Seele als Zustand von Glück und Unglück erleben kann, das setzt sich zusammen aus Spannung von Licht und Finsternis wie dort, wo die Archangeloi die Menschheitsstufe durchmachten.

Nun besteht ja das Wesen des Glücks für die Seele darin, daß eine Verbundenheit vorhanden ist; das Wesen des Unglücks der Seele besteht in einer vollständigen Einsamkeit in der Welt. Die Finsternis der Einsamkeit ist das Wesen des Unglücks. Und in diesen Polaritäten von Einsamkeit und Allverein geschah die Entwicklung der Archangeloi, als sie die Entwicklung der Menschheitsstufe auf der alten Sonne durchmachten. Es ist bekannt aus den anthroposophischen Schriften, daß der Christus auf der alten Sonne ihr Führer war. Das bedeutete nicht, die größte Macht zu haben über alle an der Entwicklung beteiligten Wesen, sondern das größte Opfer zu bringen für eine aufstrebende Sonnenentwicklung.

Jenes Opfer, das damals - während die Erzengel ihre Menschheitsstufe durchliefen - gebracht wurde, bestand darin, daß ein Erzengelwesen sich verbunden hatte mit der Wesenheit des Christus, und daß geschaffen wurde durch diese Verbindung jener unbewegliche Punkt - man könnte sagen: der unbewegliche Punkt der vollständigen Einsamkeit.

Indem der Christus in einem Erzengelwesen in die Finsternis der Einsamkeit der alten Sonne untertauchte, bildete sich ihr moralisch-geistig strahlendes Zentrum. Aus diesem Zentrum erstrahlte die Sonne mit ihrem Lichte, während der Mittelpunkt selbst vollständige Finsternis und Einsamkeit war.

Und wiederum - was da während der alten Sonne geschah, wiederholte sich bei dem Ereignis des Mysteriums von Golgatha. Wie die physische Kreuzigung eine Wiederholung des Opfers war, das stattgefunden hatte während der Saturnentwicklung, so war die Gethsemane-Nacht die Wiederholung des Opfers auf der alten Sonne. In jener Nacht wurde das wiederholt, was während der alten Sonnenentwicklung die Wende geschaffen hatte.
(Aus: "Die vier Christusopfer und das Erscheinen des Christus im Ätherischen", S.21 f.) [Hervorhebungen im Original. Erweiterte Absatz-Untergliederung durch mich.]