Wärmekraftmaschinen und Elektromotoren, anthroposophisch bedacht.

Kosmogonie @, Sonntag, 24. April 2016, 23:42 (vor 3058 Tagen)
bearbeitet von Kosmogonie, Montag, 25. April 2016, 08:38

Beweis-Ziel:


Das hier Vorgetragene ist - ausdrücklich! - ein Gedanken-Experiment. Formuliert wird ein Beweisziel, aber das bedeutet nicht, daß ein Beweis tatsächlich erbracht wird. Ich behaupte lediglich, daß die folgenden Gedankenschritte unter bestimmten Voraussetzungen sinnvoll sind. Man kann darin ein Spiel sehen, eine künstlerische Übung, oder eben doch eine Gedanken-Übung.

Vorausgesetzt wird die anthroposophische Kosmologie. Demnach bestand die erste Verkörperung unserer jetzigen Erde in einem Planeten, der nur aus differenzierter Wärme bestand und dessen Vorgänge nach mechanischer Gesetzmäßigkeit abliefen. Seine Größe entsprach der Umlaufbahn des heutigen Planeten Saturn; daher der Name: Alter Saturn.

In seiner Urgestalt war dieser Alte Saturn allerdings raumlos, denn der Raum entstand erst auf der Alten Sonne. Zunächst war er sogar zeitlos, denn die Zeit entstand erst in der Mitte seiner Entwicklung. Doch wiederholte sich dieser Alte Saturn gewissermaßen in vielen Unter-Perioden der Evolution, in denen er jeweils die Anfangsphase darstellte; die Phase also, wo etwas in die Zeitlichkeit tritt, aus bloßem Willen besteht, oder aus purer Energie, als Potenz, die alles Weitere in sich enthält und sich anschickt, dieses aus sich herauszudifferenzieren.

Wir sehen heute, daß der Mensch, an sich selbst ein Geschöpf, selbst immer mehr zum Schöpfer wird - allerdings nur, was die mechanische, tote Welt betrifft. Lebendiges erforscht er zwar, kann es aber nicht erschaffen. Was er immerhin erschafft, ist eine Art saturnische Welt.

Und zu dieser saturnischen Welt, die er gegenwärtig schafft, gehören die Wärmekraftmaschinen.

Was aber ist mit den Elektromotoren, die dabei sind, die Verbrennungsmotoren aus den Kraftfahrzeugen zu verdrängen? Elektrizität ist eine "ahrimanische Karikatur" des Lichts, oder seine untersinnliche Spiegelung. Das Licht aber ist das Neue, das mit der Alten Sonne aufkam. Allerdings ist auch die heutige sinnlich meßbare Wärme eine geistig degenerierte Form urprünglicher seelischer Wärme, wie sie anfangs den Saturn begründete.

Betrachten wir zunächst den Verbrennungsmotor. Wenn man viel Phantasie aufwendet, kann man in ihm eine Dreigliederung entdecken, die auch den Menschen kennzeichnet:

[image]

Der Motor hat demnach einen "Kopf", nämlich einen Zylinderkopf. Dort geht es relativ intelligent zu, denn hier findet die Ventilsteuerung statt, die genau eingestellt sein muß.

Bei den Motoren nach dem Otto-Prinzip findet sich dort auch eine Zündkerze, an die eine elektrische Hochspannung angelegt wird. Wir kennen Vergleichbares ingestalt der Elektrokrampfherapie, welche in der erklärten Absicht angewandt wird, Menschen aus ansonsten unheilbaren Katatonie- oder Depressionszuständen herauszuschocken.

Allerdings ist die an den Kopf des Menschen angelegte Spannung viel geringer als bei Zündkerzen. Auch reichen bei ihm wenige "Zündungen" in längeren Abständen, um ihn wieder in die Spur zu bringen, während der Ottomotor sozusagen nach jedem Atemzug in die Trance zurückfällt und gleich wieder aufgeweckt werden muß. Die Trance war der Bewußtzustand auf dem Alten Saturn. Der Verbrennungsmotor (auch Explosionsmotor genannt) ist sozusagen ein grober Geselle, dem nur durch heftigste Schläge in kürzesten Abständen beizukommen ist, der dann aber auch außerordentliche Kraftleistungen vollbringt.

Gehen wir eine "Etage" tiefer, nämlich in den genuin rhythmischen Bereich. Das Atem-Puls-Verhältnis des Menschen beträgt 4:1, und da paßt es gut, daß wir es bei besagten Motoren meist mit Viertaktern zu tun haben. Eins aber fällt auf: Atmung und Ernährung fallen zusammen. Anders gesagt: Die Nahrung ist nicht fest, nicht flüssig, sondern gasförmig.

Etwas Vergleichbares - das Zusammenfallen von Atmung und Ernährung - fand aber auch während gewisser Zeiten statt, die der Mensch in seiner Evolution durchmachte. Für eine bestimmte Stufe auf dem Alten Mond beschreibt Steiner das in seiner "Geheimwissenschaft" so: "Wenn man sich etwa ein Mittelding denkt zwischen der Ernährung und der Atmung im gegenwärtigen Sinne, dann erhält man eine Vorstellung von dem, was damals geschah."

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Beim Dieselmotor, einer motortechnisch späteren Erfindung, sieht es schon wieder etwas anders aus. Den Ottomotor kennzeichnet die äußere Gemisch-Aufbereitung, den Dieselmotor die innere. Er nimmt zunächst Luft auf, viel Luft sogar, denn der Dieselmotor arbeitet mit Luftüberschuß. Dann erst bekommt er Flüssig-"Nahrung" eingespritzt, die sich in seinem Innern sofort mit der komprimierten und somit erhitzten Luft vermischt.

Es findet also eine Verinnerlichung statt und zugleich eine Verselbständigung, denn der Selbstzünder braucht keine äußeren Zündimpulse mehr.

Aber auch hier fand eine Evolution statt: Anfangs waren Vorkammer-Dieselmotoren verbreitet, in deren Zylinderköpfen nicht Zündkerzen, sondern Glühkerzen eingeschraubt waren. Die mußten vorgeglüht werden, und wenn der Motor angesprungen war, dann blieben sie glühend. Es scheint, als habe der Motor nunmehr eine Art (Wärme-)Gedächtnis.

Die jetzt gebräuchlichen Direkteinspritzer kommen ohne sie aus, erbringen mehr Leistung, brauchen dafür aber höhere Einspritzdrücke. Man denke hierbei an das Nudeln, "eine Form der Geflügelmast, bei der Gänse oder Enten „gestopft“ werden, indem ihnen das Futter per Zwangsernährung verabreicht wird." Ebenso wird durch Turbolader eine stärkere Atmung durchgedrückt. Ich frage mich, ob hier nicht vielmehr ein devolutiver Vorgang stattgefunden hat.

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Gehen wir noch eine Etage tiefer, nämlich zum Kurbelgehäuse. Die Kurbelwelle wird außerhalb ihres Gehäuses zur Antriebswelle, welche Kraft abgibt, obwohl man ihr, sofern nichts an sie angeschlossen ist und sie auch keine Markierungen aufweist, keine Bewegung ansehen kann. Dies widerspricht unserer Vorstellung von Gliedmaßen. Diese bewegen sich im Raum; die sich drehende Achse aber verbirgt sich gleichsam im Raum. Wir haben es hier mit einer Urform des Raumes zu tun, der nur die Radial-Dimension, also Punkt und Umkreis kennt, wie er auf der Alten Sonne entstand.

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Diese scheinbare Bewegungslosigkeit ist beim Elektromotor gleichsam vollkommen. Sein Erscheinungsbild ist annähernd das eines runden, zylindrischen Blocks. Es gibt ein einziges bewegliches Teil, den Rotor, der anfangs noch wie ein doppelter Anker aussah und auch als Anker bezeichnet wurde (erkennbar noch im Logo der Firma Bosch), bei heutigen Motoren aber, wenn man ihn herausnimmt, einfach nur noch rund erscheint.

Eine Dreigliederung läßt sich am Elektromotor nicht mehr ausmachen. Seine Erscheinung ist schlechthin unspektakulär. Er gibt kaum Geräusche von sich, vibriert nicht, gibt keine Dämpfe ab und verlangt keine Wartung. Besonders für Motorradfahrer ist das enttäuschend; darum konnten sich Elektro-Motorräder nicht durchsetzen.

Aber auch ich bin enttäuscht. Hieße Evolution hier nicht, daß der Antriebsmotor seinem Schöpfer immer ähnlicher wird?

Vielleicht heißt Evolution hier aber auch das Gegenteil: Das immer weitere Vorrücken ins Untersinnliche. Sinnliche Wärme entfernt sich noch nicht allzu weit von seelischer Wärme; Elektrizität aber, die Spiegelung des Lichts ins Untersinnliche, ist von Licht bereits bereits viel weiter entfernt.

Wie mag es dann erst aussehen mit der weiteren Evolution: Motoren etwa, die keines Stoffes, aber auch keiner Elektrizität mehr bedürfen, sondern aufgrund eines Magnetismus wirken, die kein Elektromagnetismus ist? Also einer Kraft, welche die untersinnliche Spiegelung des chemischen Äthers darstellt?

Die Menschheit polarisiert sich, und mit ihr die menschlichen Schöpfungen.


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