Expertenfrage: Was geschieht durch höhere Erkenntnisse in den Wesensgliedern wirklich?

Kosmogonie @, Samstag, 28. Mai 2016, 18:59 (vor 3064 Tagen) @ Bernhard
bearbeitet von Kosmogonie, Samstag, 28. Mai 2016, 19:02

Guten Abend, Bernhard!

Was Tomberg betrifft, so ist seine Darstellung (die ich nach eigenem Ermessen tabellarisch dargestellt habe), zwar neu und interessant, verglichen mit dem, was man von Steiner bereits kennt. Aber daß damit das Problem nicht gelöst wird, ja eher noch weitere Fragen entstehen, habe ich ja dort erwähnt. Denn Tomberg erklärt nicht, wie er zu seinen zusätzlichen Unterscheidungen gekommen ist, oder wie man selbst darauf kommen kann.

Ich entnehme deinen Äußerungen Verwunderung darüber, daß die Erkenntnis höherer Welten Gegenstand einer Untersuchung sein soll. Aber das ist ja der Sinn und das Auszeichnende der anthroposophischen Forschung: daß man sich mit jedem Schritt völlig im Klaren ist, was man tut. Versucht man es mit Drogen oder mit Atemübungen, so kennt man die inneren Vorgänge nicht, und da interessiert es einen auch nicht. Darum hat man dann auch keine Kontrolle darüber, was einem begegnen wird.

Diesen Kontrollverlust, den darf es in der anthroposophischen Forschung nicht geben. Darum hat ja Steiner auch so großen Wert darauf gelegt, das Denken und die Selbstbeobachtung des Denkens zum Ausgangspunkt zu machen. Im Denken ist man wirklich frei; man weiß was man tut. So soll es sein.

Wie dem nun sei, meine Überlegungen werden weitergehen. Ich glaube, daß ich zur Lösung kommen werde. Hier muß man einfach hartnäckig bei der Sache bleiben, also eine meditative Haltung einnehmen.

Hast du eigentlich schon mal gemäß den Steinerschen Anweisungen meditiert? Ich habe es, offen gesagt, noch nicht getan, es sei denn durch das tägliche meditative Gebet. Allerdings ist auch das Sich-Versenken in die Einzelheiten und in das Gesamtbild der Kosmologie ein meditativer Akt, und zwar ganz sicher ein gesunder und hilfreicher.

Es kommt auf die ständig wiederholte Kraftanstrengung an. Viele Menschen betreiben heute Muskeltraining. Ich weiß nicht, ob es heute mehr sind als früher, aber es wird, wie mir scheint, immer mehr darüber geredet. Und es könnte sein, daß damit im Sinne von Widersachermächten abgebogen wird, was eigentlich geübt werden sollte: das eigene Denken, Fühlen und Wollen zu trainieren. Steiner vergleicht ja Denk- oder Meditationsübungen oft mit Übungen zum Muskeltrainung.

Natürlich ist regelmäßiges körperliches Training immer gut und sollte Teil einer durchdachten Lebensführung sein. Aber worauf es gegenwärtig viel mehr ankommt, ist geistiges Training.

In diesem Sinne!
Thomas


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