Ein neuer Forschungs-Schwerpunkt: Natur- und Geistwesen im Gespräch mit uns

Kosmogonie @, Mittwoch, 18. Oktober 2017, 11:53 (vor 2621 Tagen)

Während der letzten Monate habe ich mich einer Buch-Reihe innerhalb der "Flensburger Hefte" gewidmet, den dort sogenannten Naturgeister-Büchern. Sie beinhalten, ihrem Anspruch nach, Bekundungen aus der nichtmateriellen Welt, die im Wesentlichen auf die Vermittlung einer einzigen Person zurückgehen, nämlich der inspirativ begabten und geschulten Verena Staël von Holstein. Damit haben sie auch einen Ort, und der liegt in der Lüneburger Heide.

Inhaltlich handelt es sich um eine - aus meiner Sicht - bedeutende Erweiterung der Mitteilungen von Rudolf Steiner; eine erneuerte Anthroposophie gewissermaßen, welche die Lektüre Steiners nicht überflüssig macht, aber in besonderem Maße auf Fragen antwortet, die sich uns heute aufdrängen, und auf die wir in der GA keine Antworten finden.

Neu und anders ist auch die sprachliche Darstellung, welche - wiederum aus meiner Sicht und meinem Empfinden - die Lektüre sehr viel angenehmer macht als die Lektüre Steiners. Durchwegs handelt es sich nämlich um erweiterte Dialoge; das heißt, die Natur- und Geistwesen drängen sich nicht auf, sondern antworten nur auf Fragen, und diese Fragen werden oder wurden meist nicht von der vermittelnden Person ("Verena" - in den Büchern duzt man sich) selbst gestellt, sondern entweder von ihrem Ehemann (Friedrich Pfannenschmidt), oder vom Herausgeber der Hefte (Wolfgang Weirauch). Die Art, wie da gefragt und nötigenfalls auch nach- und gegen-gefragt wird, trägt offenbar wesentlich zur Qualität der Ergebnisse bei. Es gibt eben auch eine Kunst des richtigen Fragens, die zum guten Teil in einer gründlichen Vorbereitung besteht. Zugleich damit kommt eine Lebendigkeit auf, welchen ich bei Steiner durchwegs vermisse.

Zu letzterem Aspekt noch eine Randbemerkung: Wolfgang Weirauch brachte in seinen Fragen mehrfach die Meinung zum Ausdruck, daß Steiner von jungen Menschen deswegen zu wenig gelesen werde, weil seine Sprache veraltet sei. Ich sehe das anders. Steiners Sprache ist nicht veraltet, sondern sie ist schlecht. Es gibt keinen bekannten Autor seiner Zeit, der sich sprachlich derart unvollkommen geäußert hätte wie Steiner. Dies hatte Max Dessoir seinerzeit richtig erkannt. Damit will ich das unvergleichliche Lebenswerk Steiners, die Fülle seiner Erkenntnisse und seine enorme Arbeitsleistung keineswegs infrage stellen, sondern nur einen Teilaspekt anschneiden. Noch seine "Philosophie der Freiheit" ist in einer halbwegs lebendigen Sprache verfaßt; mit dem Ende der Aussicht auf eine akademische Karriere geht ihm der Wille oder die Fähigkeit zur ansprechenden Darstellung immer mehr ab. Was er schreibt, ist trocken, bildlos-abstrakt und eintönig, zudem kaum gegliedert (also unrhythmisch); was er spricht, ist phrasenhaft, umständlich, verschachtelt, eine Verbindung aus Kanzlei- und Kuschelsprache, wie letztere sie - seiner Aussage nach - aus dem Kakao-Genuß in Familienfeiern aufkommt. Die Sprache des Philisters, bis zum Extrem gesteigert in den sogenannten Arbeiter-Vorträgen, und da den Tiefpunkt erreichend in der Verunglimpfung von Immanuel Kant.

Der Themenbereich ist umfassender, als der Titel "Naturgeister-Bücher" vermuten läßt. Es gibt (bis jetzt)

  • 3 Bände über "Gespräche mit Bäumen" (d.h. mit den ihnen zugeordneten Wesen),
  • 8 Bände über "Gespräche mit Tieren", dazu noch eins über Gespräche mit Haustieren,
  • 3 Bände über "Gewürze und Kräuter",
  • 2 Bände über Obst, und einen über Gemüsepflanzen,
  • 7 Bände über Gefühls-Wesen,
  • einige Bände über aktuelle Themen ("Ölpest", "Die Warnung von Fukushima", "Der Kultus der Christengemeinschaft", "Kultus: Ursprung Gegenwart Zukunft"),
  • 5 Bände "Mühlengespräche" zu verschiedenen Themen,
  • sowie weitere, mehr unspezifisch gehaltene Bände aus der Anfangszeit dieser Gespräche.

Bei den Gesprächspartnern seitens der unsichtbaren Welt handelt es sich überwiegend nicht um die klassischen Elementarwesen, sondern z.B. um Baum- oder Tier-Hirten oder Art- und Gebietswesen; teils ahrimanische Maschinengeister; harmonische Elementarwesen; astralische (die Gefühle betreffend), aber auch um höhere hierarchische Wesen.

Was ich gerne noch bemerken möchte: Ungelesen, allein dem Titel folgend, läßt sich nicht immer abschätzen, was tatsächliche an Neuem geboten wird. Ich war immer wieder überrascht, auf scheinbar nur eingestreute Ausführungen zu stoßen, die weit über das angesagte Thema hinausgingen und sich als esoterische Höhenflüge in ganz unerwartete, für mich aber hoch interessante Bereiche herausstellten. Das sind z.B. die Bereiche Reinkarnation, Kosmologie und Hierarchienlehre. Die befragten Wesen haben ja ihrerseits Anschluß an die höheren Welten und können gemäß ihrem Aufgabenbereich unter Umständen sehr weitgehende Einblicke in diese Welten vermitteln.

Eine Warnung des Herausgebers möchte ich noch zitieren, weil sie davor schützen kann, aus den nicht immer intelligenten Aussagen mancher der befragten Wesen an der Wahrheit der geistigen Welt an sich zu verzweifeln:

Jede Äußerung dieser Natur- und Geistwesen ist keine per Autorität gesprochene Mitteilung, sondern dient allein einem besseren, farbigeren und vielseitigeren Verständnis unserer Welt [...]. Man sollte diese Äußerungen - genauso wenig wie die Rudolf Steiners - nicht einfach nur glauben, sondern sie kritisch entgegennehmen und prüfen, inwieweit sie die Erkenntnis- und Wirkungsmöglichkeit des Menschen erweitern können. [Aus: "Gefühle 4". - Hervorhebung durch mich.]

Gerade was etwa die Baum- oder auch Gewürzwesen betrifft, so wird bei der Lektüre offensichtlich, daß sie untereinander nicht immer mögen, auf jeden Fall aber stets eine sehr hohe Meinung von sich selbst haben und dann gegen ihre vermeintlichen "Konkurrenten" austeilen. So z.B. der Kaffe gegen den Kakao. Das muß ihre jeweiligen Mitteilungen nicht komplett unwahr machen, eher wirkt es amüsant und den Dialog belebend. - Bedenklicher finde ich, was z. B. der "Engel der Rinder" (in: Haustiere, S. 48 f.) von sich gibt. Aus seiner Sicht handeln Veganer "absolut unsinnig", immerhin aber konsequenter als Vegetarier, die zwar Milch und Käse wollen, aber nicht wissen, wohin mit den männlichen Rindern. Und dann das (S.63 f.):

Engel der Rinder: [...] Wenn man schlechte Blutwerte hat, ist es sogar gesund, wenn man rohes Rindfleisch, also Tatar ißt.

Dies sagt er nicht etwa als Replik auf einen Hinweis auf die bekannten medizinischen Einwände gegen den Genuß gerade des roten Fleisches, also des Rindfleisches. Derartige Einwände kommen hier gar nicht zur Sprache. Man merkt, er tritt auf als ein Interessenvertreter seiner Art, die er erhalten sehen möchte.

Es spricht für den Herausgeber, daß er (an freilich ganz anderer Stelle, nämlich als Nachwort in "Kultus - Ursprung, Gegenwart, Zukunft") einen Kritiker zu Wort kommen läßt, der auf sehr seriöse Art selber geistige Forschungen betreibt. Es handelt sich um Dorian Schmidt. Dieser gibt drei Beispiele aus seinem eigenen Erfahrungsbereich, wobei ich die Schlußfolgerungen der beiden letzten Beispiele ihrer Deutlichkeit wegen mitteile und auszugsweise zitiere.

Er stößt sich an der Behauptung eines der befragten maßgeblichen Elementarwesen (Etschewit, der Nasse), daß bisher noch keine Nichtanthroposophen mit seinesgleichen gesprochen hätten, und stellt daraufhin die Kompetenz "einzelner Elementarwesen" (das Ziel der Anspielung ist offensichtlich) infrage.

Zum anderen reibt sich mein Verständnis an der Aussage, daß die Elementarwesen von den Schokoladenangeboten der Kinder rund und dick werden. Was mir aufstößt, ist nicht die vermeintliche Albernheit der Aussage, sondern im Ernst: Ich verfüge über keinerlei Erfahrungen, die einen Zusammenhang herstellen können zwischen den elementarischen Wirkungen von Zucker und Kakaomasse und dem "Rund- und Dickwerden" von Wasserwesen. [...] Das muß dann doch eine Veralberung sein. Humor scheint dazuzugehören.

Zuletzt widerspricht Dorian Schmidt den von Verena Staël von Holstein übermittelten Aussagen des "Steinernen" (einem Elementarwesen) über den Schwefel,

die allen meinen - nicht wenigen - Erfahrungen mit Schwefel widersprechen und über das Wesen des Schwefels ein ganz schiefes Bild ergeben. Nicht daß ich die Aussagen einzeln für falsch halte, aber sie erscheinen als eine extrem einseitige Auswahl eines Wesens, das als ein Wesen der Mineral- oder Gesteinswelt die Schwefelwirkung im Feinen fürchten muß, da seine Existenz bedroht ist. [...] Diese Darstellung zum Wesen Schwefel ist irreführend und, wenn sie für sich steht, ganz falsch. Ganz sicher würde der Schwefel anders beschrieben werden, wenn ein Feuerwesen befragt worden wäre; vermutlich sogar diametral entgegengesetzt.

Letztlich sieht Dorian Schmidt aber keinen Grund, den Wert der Mitteilungen insgesamt in Frage zu stellen. Der Leser sollte jedenfalls in Betracht ziehen, daß es sich um Mitteilungen handelt, die auf dem inspirativen Erkenntnisweg zustandegekommen sind; und daß es sich bei den Gesprächspartnern um Natur- und Geistwesen handelt, die zwar grundsätzlich auch Anschluß an höhere Welten haben, aber in ihren - meist sehr "natürlichen" - Aufgabenbereich eingebunden sind und dementsprechend ihre eigenen Interessen vertreten.

Und schließlich - auch das wird von den Beteiligten eingeräumt - wird die Wiedergabe notwendigerweise auch durch den geistigen Horizont und eventuell auch den Interessen der beteiligten Menschen begrenzt. Dafür will ich in anschließenden Beiträgen einige Beispiele aufführen und diese mit - hoffentlich konstruktiv wirkender - Kritik verbinden.

Kritikpunkt: Wie durch bewußt falsche Wortwahl das Lügnerische befördert wird

Kosmogonie @, Mittwoch, 18. Oktober 2017, 12:12 (vor 2621 Tagen) @ Kosmogonie
bearbeitet von Kosmogonie, Freitag, 24. November 2017, 17:28

Ich bitte vorweg zu bedenken, daß ein Forum nicht auschließlich den Zweck einer Buch(reihen)vorstellung erfüllen kann, sondern in der Hauptsache der Auseinandersetzung zu dienen hat. Daher die nachfolgende Kritik, mit der Hoffnung auf einen Dialog.

Bei der Lektüre des für mich hoch interessanten Bandes "Der Kultus der Christengemeinschaft - Gespräche mit einem Geistwesen" stieß ich immer wieder auf die Wendung die Priesterin oder der Priester (Benutzer des Firefoxbrowser hier bitte den Binnen-I-Filter ausschalten!), und dies sowohl aus dem Munde von Wolfgang Weirauch (dem Fragesteller) als auch dem des "Großen", also des befragten höheren Geistwesens.

Warum ich mich daran stoße? Weil, wer so spricht, lügt. "Der Große" lügt sicher nicht, aber er kommt offenbar nicht unverfälscht herüber. Wir alle kennen den Unterschied zwischen grammatischem und biologischem Geschlecht und wissen daher, daß der Priester sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechts sein kann, sowie alles dessen, was es sonst noch an Geschlechtern gibt. Für die Priesterin gilt das nicht: die ist unbedingt nur weiblich. Wer also beide Formen verbindet - vermeintlich in der guten Absicht, "Geschlechter-Gerechtigkeit" herzustellen -, der lügt sich selbst darüber hinweg, daß "der Priester" eigentlich keiner weiblichen Ergänzung bedarf.

Was er damit herbeiführt, ist die Sexualisierung des Priesters, sei es des männlichen, sei es des weiblichen. Der ist jetzt sexuell definiert. Ja, schlimmer noch: Wer so redet, schafft Geschlechter-Ungerechtigkeit, also genau das, was er glaubt, vermeiden zu müssen. Denn es könnte ja auch Priester geben, die sich weder als männlich noch als weiblich verstehen, sondern als intersexuell. Die werden dann ausgeschlossen.

Nun gut, vielleicht darf es die in der Christengemeinschaft gar nicht geben. Aber Wolfgang Weirauch erwähnt auch die Leserinnen und Leser (des Credos). Will er, so frage ich mich, die intersexuellen Leser (also die, für welche manche Stadträte Extratoiletten eingerichtet haben) ausschließen? Wahrscheinlich will er das nicht. Wahrscheinlich will er den Leser im Grunde überhaupt nicht sexuell festlegen, wissend, daß der Geist keinen sexuellen Dimorphismus kennt. Aber er tut es dennoch, wider besseren Wissens.

Nun könnte er sich - nur als Möglichkeit - auf die Äußerung des Großen (S. 78 f.) berufen (Hervorhebungen durch mich):

[...]Aber wenn man, wissend um diesen Bedeutungswandel, weiterhin diesen Wandel inbezug auf manchen Begriff negiert, wenn man um den Bedeutungswandel weiß und die Worte trotzdem weiter im alten Sinne benutzt, dann beginnt das Lügnerische. Die Haltung derjenigen, die den Bedeutungswandel negieren, wird zunehmend lügnerisch. Denn sie wissen, daß der Zuhörer etwas anderes verstehen muß.

In Berufung darauf ließe sich argumentieren, daß die Form "der Priester" einen Bedeutungswandel erfahren habe. Sie werde heute nicht mehr grammatisch korrekt als geschlechtsneutral aufgefaßt, sondern als sexuell definiert. Und wer das leugne und die Priesterin bzw. die Leserin weglasse, der verhelfe dem Lügnerischen zum Durchbruch.

Diesem Argument müßte ich entschieden widersprechen. Ich behaupte, daß nicht nur, wer Worte in einem alten Sinne, sondern auch, wer sie in einem neuen Sinne benutzt, sich zum Lügner machen kann - und dies in einem noch viel höherem Maße.

Bedenken wir einmal den Unterschied.

Wer ein veraltetes, heute mißverständliches Wort benutzt, der rührt etwas auf, an dessen Entstehung er nicht beteiligt war. Er hat den Bedeutungswandel nicht herbeigeführt. Er wird auch nicht viel bewirken können. Wer aber einen "Neusprech" aufgreift, der wirkt insoweit mit voller Absicht in die Zukunft hinein. Er beteiligt sich bewußt an der Gestaltung einer Zukunft, die von einer bestimmten Macht gewollt ist.

Nun frage ich: Welche Macht will die Sexualisierung des Menschen? Christus kann es nicht sein. Seine Erlösungstat bestand und besteht ja gerade in der Wiederherstellung des Leibes, der dem Tod nicht unterworfen war und folglich auch keiner Sexualität bedurfte. - Vielleicht Luzifer?

Ich kann mir vorstellen, daß Luzifer wie folgt argumentiert: Bisher war die weibliche Hälfte der Menschheit unterdrückt. Das verlangt nach einem Ausgleich, nach kompensierender Gerechtigkeit. Die kann man aber nur herstellen, wenn man die Frauen sichtbar macht, das heißt, daß man sie als solche benennt, und zwar möglichst gleich an erster Stelle ("Leserinnen und Leser" statt umgekehrt). Zwar kann damit auch der Eindruck einer gewollten Sexualisierung des Menschen aufkommen, aber das ist in Kauf zu nehmen, denn die eigentliche Absicht des Unternehmens ist doch klar. Und es ist Ehrensache jeden anständigen Mannes, seine Nachrangigkeit zu akzeptieren. Christus hat sich doch auch kleingemacht.

Wie würde Christus darauf antworten, wenn er sich auf ein Streitgespräch einließe wie damals mit den jüdischen Theokraten? Das weiß ich natürlich nicht, aber vielleicht so: Zwar läuft der Mensch auf eine Zukunft hin, in welcher der geschlechtliche Dimorphismus zuletzt verschwindet. Aber es ist ihm nicht erlaubt, dies eigenmächtig herbeizuführen oder zu beschleunigen. Auch auf den Tod läuft der Mensch zu, aber es ist ihm nicht erlaubt, diesen politisch zu verordnen. Gebt dem Manne, was dem Manne zusteht, und dem Weibe, was diesem zusteht. Das sind zwei verschiedene Größen, die ihr nicht verursacht und nicht verschuldet habt, und für die eine ausgleichende Gerechtigkeit einzufordern euch nicht zu Gerechten macht. -

Überhaupt ist der Gerechtigkeits-Impetus des Luzifer trügerisch. Ursprünglich dem Christus gleichgestellt, bereitete er sich selbst den Sturz. Wird er nun politisch, dann erscheint er als Befreier der vermeintlich Unterdrückten, das heißt, er sieht in den Arbeitern, Bauern und Frauen zu Unrecht Gestürzte und wiegelt sie auf zum Klassenkampf - gegen die Adligen, die Unternehmer und jetzt gegen "das Patriarchat". Das Schwert, das ihn einst niederschlug, um die hierarchische Ordnung zu wahren, wird nun zum Bösen erklärt. Angebliches Ziel ist die klassenlose, eigentlich: die ent-hierarchisierte - oder chaotisierte - Gesellschaft, aus deren Trümmern sich Luzifer aber ein neues Reich zu erbauen hofft, mit sich selbst als Herrscher, in Auferstehung seiner ursprünglichen Pracht. Das Mitleid mit den Leidenden, der Appell an die Gerechtigkeit etc., das wird dann wieder abgestreift.

Es ist wohl nicht immer leicht, zwischen Christus und Luzifer zu unterscheiden; so ist es allerdings auch in den Bänden der Buchreihe, um die es hier geht, verschiedentlich zu lesen.

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Hier sollte sich meine Kritik nur auf die (aus meiner Sicht lügnerische) Anredeform beziehen. Oberflächlich besehen, ist das eine Äußerlichkeit. Genauer besehen, scheint sie mir jedoch einbezogen zu sein in einen nicht expliziten, eher vulgär-unreflektierten Feminismus. Dazu gehört auch eine Fülle misandrischer Aussagen, die, jeweils für sich besehen, wiederum nicht skandalös erscheinen, aber durch ihre begründungslose Unlogik bestechen. Gleichzeitig vermisse ich das Fehlen von Fragen und Antworten, die den Feminismus ins Visier nehmen; Themen, die nicht nur von größter gesellschaftlicher Relevanz sind, sondern im Besonderen den Christen herausfordern. Ich meine etwa das "Frauenrecht" des Pränatalmordes, zynischerweise "Abtreibung" genannt (das Wort kommt aus der Parasitologie). Ihn sehe ich im Vergleich zum Holocaust als eine Steigerung zum Bösen in verschiedener Hinsicht, und ich würde es sehr begrüßen, wenn dies hier einmal diskutiert werden könnte.

Vertiefung

Kosmogonie @, Montag, 06. November 2017, 16:31 (vor 2602 Tagen) @ Kosmogonie
bearbeitet von Kosmogonie, Freitag, 24. November 2017, 17:47

Ich hätte natürlich sehr begrüßt, und ich würde es immer noch begrüßen, wenn der Herausgeber (Wolfgang Weirauch) es für wert hielte, auf meinen Beitrag zu antworten. Zeitgleich mit der Veröffentlichung habe ich ihn nämlich per E-Mail darüber informiert.

Nachfolgend will ich vertiefend

  • erstens: anhand von Beispielen meinen Vorwurf der notorischen Misandrie (Männerfeindlichkeit) belegen;
  • zweitens: die Misandrie als solche vom christologischen Gesichtspunkt aus bewerten. Ich halte gerade das Letztere für sehr nötig, weil mir hier ein schwerwiegendes und folgenreiches Versäumnis zu liegen scheint, das unbedingt einmal angegangen werden muß.

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Zunächst die Beispiele.

Beispiel 1:

Die Besprechung des Märchens 92. Der König vom goldenen Berg (in: Mühlengespräche III, S. 83 ff). Ich setze die Kenntnis dieses Märchens voraus und zitiere nur das Nötigste. Eine junger Mann erlöst durch Heldentat eine verwunschene Jungfrau und macht sie damit zur Königin und sich selbst zum König. Ein schöner Knabe ward geboren. Nach acht Jahren wollte er endlich seinen Vater besuchen, der ihn bei seiner Abreise schon glaubte verloren zu haben. Eigentlich doch ein guter Gedanke! "Die Königin wollte ihn aber nicht fortlassen" - sie sieht ihn wohl als ihr Eigentum. Mangels Durchsetzungsvermögen gibt sie ihm aber dann doch einen Wünschring für Blitzreisen, freilich mit der Bedingung, daß er sie nicht auf diese Weise zu seinem Vater hinwünscht, sobald er bei ihm ist. Warum sie das nicht will, bleibt unklar. Jedenfalls bricht der junge König dies Versprechen später, doch keineswegs in böser Absicht.

Er sagte "ich habe es unachtsam gethan und nicht mit bösem Willen" und redete ihr zu; sie stellte sich auch als gäbe sie nach, aber sie hatte Böses im Sinn.

Das Böse führt sie dann auch aus, und zwar ingestalt eines Betruges: Während er, den Kopf in ihren Schoß gelegt, einschläft, nimmt sie ihm den Ring ab und verschwindet mit dessen Hilfe in ihre Heimat. Dort bricht sie die Ehe (!) und feiert die Hochzeit mit einem anderen Mann: ihr zweiter Betrug. Inzwischen aber hatte der König durch eine weitere Heldentat wiederum die Mittel erlangt, seine Frau aufzusuchen - er ist überhaupt sehr erfolgreich -, und trifft sie mitten in der Hochzeitsgesellschaft.

Da schlug er ihr ins Angesicht und sagte "kam dein Erlöser nie? er ist über dir, du Betrügerin. Habe ich das an dir verdient?"

Völlig zurecht, ich täte es ebenso. - Es bleibt ihm nichts übrig, als die Hochzeitsgäste, die sich ihm entgegenstellen, allesamt zu töten; dann wird er wieder König. Von einer neuen Frau ist nicht die Rede. Vielleicht ist er nun das, was man heute "beziehungs-geschädigt" nennt.

Was macht nun Odin - das führende Geistwesen der nordischen Kultur daraus? Wie beurteilt er den Mann? Ich zitiere (Hervorhebungen durch mich):

Er ist König vom goldenen Berg und ist es eigentlich nur geworden durch, um es nett auszudrücken, schräges Verhalten. [...] Um sein Königreich wiederzuerlangen, muß er dann die Naturkräfte betrügen und seine Frau des Betruges bezichtigen. Dazu gehört auch, daß er ihre Ratgeber tötet. [...] Er setzt sich aber mit Gewalt und Betrug in seine Rechte wieder ein. Es wird auch nicht erwähnt, daß er glücklich und zufrieden herrscht bis an sein Lebensende. Er zeiht seine Frau des Betruges, nachdem er sie betrogen hat, und er richtet in ihrer Welt ein Blutbad an.

Das beschreibt doch sehr genau die Situation des heutigen Menschen. Die Menschen sind nur Könige vom goldenen Berg, weil sie die Naturkräfte betrügen und die Frauen unterdrücken.

Soweit "Odin". Dieses "führende Geistwesen der nordischen Kultur" - ich kann es beim besten Willen nicht ernstnehmen, nicht in dieser Gestalt. Wenn das Märchen ein tieferen Sinn hat, dann wird dieser hier jedenfalls nicht erklärt. Nehmen wir an, es war tatsächlich Odin, der zu vermitteln war, dann ist er jedenfalls nicht gut "rübergekommen". Das Problem liegt dann in der ideologischen - feministischen - Vorbelastung der Beteiligten. Diese überlagert den Geistgehalt des Märchens dermaßen vollständig, daß im Ergebnis der Leser keine Möglichkeit sieht, das Original und seine Interpretation in eine innere Beziehung zu setzen. Er kann allenfalls noch versuchen, die Interpreten zu interpretieren, also eine äußere Beziehung aufzuzeigen.

Das sähe so aus: Ein sehr talentierter König hat den Betrügereien seiner undankbaren Gattin mehrfach widerstanden. Er hat sich als stärker erwiesen. Und weil dies wohl nicht so sein darf, wird er nun abgestempelt als ein "Betrüger" und "Unterdrücker".

Beispiel 2:

In dem aus meiner Sicht besonders gehaltvollen FH-Band 108: "Kultus, Urprung-Gegenwart-Zukunft", Kapitel 4: "Salomos Tempel", findet sich eine Erörterung der Begegnung zwischen König Salomo und der Balkis, der Königin von Saba. Die Kernaussage ist, daß Balkis als Vertreterin des östlichen und somit des ältesten Weisheitsstromes auf Salomo insofern verführerisch wirkte, und diesem der Sachverhalt zu Bewußtsein kam. Und daher:

Er wollte diese Begegnung nicht, da er fürchtete, die dort entstehenden Kräfte nicht beherrschen zu können.

Das klingt insoweit vernünftig. Dann aber folgt eine merkwürdige Feststellung:

Die beiden sind sich trotzdem begegnet. Er hat nachgegeben, weil er ein Mann war. Er hat sich von dem ewig Weiblichen der Balkis verführen lassen.

Also: "Er hat nachgegeben, weil er ein Mann war." Erinnern wir uns: Der im ersten Beispiel erwähnte Märchenkönig hat niemals nachgegeben, war also wohl nicht so, wie ein Mann aus Sicht der Frau Staël von Holstein zu sein hat. Darum war er als Mann einer von denen, "die Frauen unterdrücken". Umgekehrt war Salomo, der nicht seine Verführerin tötete, wohl aber seinen Rivalen, den Erbauer des Tempels, ermorden ließ, demnach ein echter, jedenfalls ein typischer Mann.

Nun heißt es im Text aber - zurecht - auch, daß Salomo, indem er sich verführen ließ, nicht weise gehandelt habe. Er hätte also, so interpretiere ich es, seine Männlichkeit überwinden müssen. In Konsequenz haben wir zu fragen: Hätte entsprechend nicht auch Balkis ihre Weiblichkeit überwinden müssen? Davon lese ich nichts. Es wäre auch geradezu unlogisch, denn sie vertritt ja, wie es heißt, das "ewig Weibliche", und da gibt es natürlich nichts zu ändern.

Dieses Weltbild liegt übrigens auch unserem "Gewaltschutzgesetz" zugrunde, welches jeden Mann, der sich gegen eine Frau wehrt - oder sogar, wenn er als Opfer gegen sie Anzeige erstattet -, grundsätzlich zum Täter erklärt. Ich möchte kein Hehl daraus machen, daß ich, aus persönlicher Erfahrung heraus, dieses Gesetz und dieses Weltbild mit aller Entschiedenheit ablehne.

Ich lese weiter:

Die Gleichberechtigung der Geschlechter muß sehr mühsam erkämpft werden. Daran hat Salomo seinen Anteil. Wenn er das Geschehen so hätte regeln können, daß Ost und West sich nicht auf der Mann-Frau-Ebene begegnet wären und sich aneinander entflammt hätten, dann wäre in der Frage der Gleichberechtigung von vorneherein mehr Ruhe gewesen.

Zum Thema "Gleichberechtigung" - ihrem Sinn, ihrer Bedeutung, ihrem heutigen Sachverhalt - werde ich mich weiter unten noch äußern, und das wird dann der Kern meiner Darlegung. Die Frage aber bleibt: Hätte nicht auch Balkis als Vertreterin der mächtigsten Weisheit die Sache zum Guten regeln können? Hätte sie sich in ihrer Neigung zu Hiram nicht beherrschen können? Konnte sie das Zerwürfnis mit Salomo und die Ermordung ihres Geliebten nicht voraussehen? Nach Vorstehendem eigentlich nicht, denn das "ewig Weibliche" kennt keinen Wandel und keine Verantwortung. Dann wird aber auch die Forderung nach "Gleichberechtigung" zum Problem, denn wie kann man den unvollkommenen und den - vermeintlich - vollkommenen Part mit gutem Ergebnis gleichberechtigen?

Beispiel 3:

In "Mühlengespräche V - Wege" kommt als eine spezielle Form des Weges die Unterführung zu Wort. Ich greife eine Passage heraus.

F.P.: Vielfach wirst du auch als Kloake mißbraucht.
Die Unterführung: Speziell durch Männer!

Nun kann man diese Verallgemeinerung natürlich infrage stellen. Ich z.B. radle auf dem Weg zur Christengemeinschaft immer durch eine Unterführung, in welcher, nicht nur bei Regenwetter, Prostituierte herumstehen. Die hinterlassen Spuren, auch in der näheren Umgebung. (Nebenbei: Es ist bekannt, daß Klofrauen die Unsauberkeit von Damentoiletten mehr zu schaffen macht als die von Herrentoiletten.)

Aber ganz abgesehen von der Frage, welches Geschlecht nun das "dreckigere" sei: Was hat der Hinweis auf die Männer hier zu suchen? Die Frage würde doch sofort gestellt werden, wenn in vergleichbaren Zusammenhängen zu lesen wäre: "Speziell durch Frauen/Neger/Ausländer!" Es ist also ein dumpfer, begründungsloser Sexismus, der hier zu Wort kommt.

Beispiel 4:

In den "Gesprächen mit Tieren", verschiedene Bände, und "Haustiere", durchzieht der erwähnte dumpfe, begründungslose Sexismus alle diese Bände wie einen Sauerteig. Darum will ich nur nur einige wenige Passagen herausgreifen, und diese nur aus dem ersten Band.

W.W.: Ist es nicht ein Unterschied, ob ein z.B. sehr herrischer Mann auf einem Pferd sitzt, der mitunter sogar brutal mit ihm umgeht, oder ob auf der anderen Seite ein Mann oder eine Frau auf einem Pferd sitzen, die liebevoll mit ihm umgehen [...]?"
[...] Natürlich ist es für ein Pferd angenehmer, wenn heute ein Mädchen ein Pferd reitet, als wenn ein Pferd halb zu Tode geschunden wird.

Soweit Wolfgang Weirauch. Erfreulicherweise kommt im Vorwort zu Band 4 die Meinung von Friedrich Pfannenschmidt zu Wort, der die Sache ganz anders sieht, und nach einem Hinweis auf die übermäßige oder falsch verstandene Tierliebe kritisch vermerkt (Hervorhebung durch mich):

[...] und es gibt die zahllosen Pferde, die den unverarbeiteten Herrscherallüren oder den partnerschaftlichen Defiziten ihrer zumeist weiblichen Besitzer dienstbar sein müssen und gegen Bezahlung von anderen Menschen versorgt werden, weil dazu die Lust oder die Sachkenntnis des Reiters nicht ausreicht.

Erfreulich ist auch, daß hier nicht von "der Reiterin oder dem Reiter" die Rede ist, also die sexualisierende Bezeichnung vermieden wird. Und weil "der Reiter" nach den Regeln der Grammatik beide Geschlechter umfaßt, wird aus dem Zusammenhang klar, daß hier wirklich der weibliche Reiter gemeint ist. Aber mehr als diesen einen feminismuskritischen, also "ketzerischen" Ansatz habe ich nicht gefunden.

Dieter [der Löwe]: Zum Überwinden des Löwenkönigtums gehört es auch, daß das Herrschen des männlichen Geschlechts über das weibliche aufhört.

Vielleicht also lieber zurück zur Stufe der niederen Tiere, wo das Spinnenweibchen gleich nach der Begattung das Spinnenmännchen auffrißt, und wo die weiblichen Parasiten die männlichen an Größe und Schädlichkeit weit übertreffen? Was aber sind die Gründe dafür, daß mit zunehmender Evolutionshöhe die Männchen prächtiger und dominierender werden? Ich vermisse eine Erörterung dieser höchst auffälligen Tatsache und finde stattdessen eine Festschreibung der männlichen Zeugungsknechtschaft, wie bei den Spinnen:

Dedan [das Pferd]: Das Wichtigste zu wissen ist, daß das wichtigste Tier einer Herde eine Stute ist. [...]
Das männliche Alphatier hat nur dafür zu sorgen, daß gedeckt wird.

Bezeichnenderweise werden männliche Größe und Schönheit, also die erfolgreiche Emanzipation vom Weiblichen, die das höhere Tierreich kennzeichnen, mehr relativiert als gewürdigt...

Dedan: Stuten haben das Bedürfnis, sich gegenseitig zu schützen, während der Hengst mehr das Bedürfnis hat, sich zu zeigen.

Peter [der Höckerschwan]: In den Farben der Männchen liegt auch eine gewisse Eitelkeit.

Wo nun aber ein schönes, also männliches höheres Tier nun doch einmal auch weibliche Aufgaben übernimmt, indem es sich an der Brutpflege beteiligt, erfolgt sogleich ein - im sachlichen Kontext völlig deplazierter - Seitenhieb...

Peter: Daß nur die Schwänin brütet, liegt an der Vorstellung vergangener Jahrhunderte, daß die Vorstellung eines männlichen Königtums und der männlichen Brutpflege nicht zu vereinbaren waren. Das ist eine patriarchalische Vorstellung, die nichts mit der Wirklichkeit zu tun hat.

Ich sehe aber ständig muslimische - also patriarchalisch sozialisierte - Männer, die Kinderwagen schieben oder ihre Kinder in den Armen halten. Das ist die Wirklichkeit! - Das Unverständnis für das Wesen des Männlichen bzw. Väterlichen kommt auch in folgender Passage, anschließend an eine Erwähnung des Märchens von den sechs Schwänen, zum Ausdruck:

Peter: Ja, die Mutter ergreift nicht ihre eigentliche Aufgabe, eine Individualität zur Erdenverantwortung zu bringen, und dadurch wird sie von einer Mutter zu einer Stiefmutter.

Was ist aber nun die eigentliche Aufgabe des Vaters? Die Sicht der Autoren kennen wir bereits: Demnach ist die väterliche Aufgabe die der Zeugungsknechtschaft, vorbildlich dargelebt durch das Spinnenmännchen. In Wahrheit ist sie genau das, was oben fälschlich der Mutter zugesprochen wird. Die Rede ist doch von Erdenverantwortung, nicht von bloßer Erdenreife!

Damit sei es der Beispiele genug. Die anderen Bände der Tier-Reihe enthalten ähnlich viele Äußerungen, in denen ich nur eine dumpfe Misandrie, oder anders gesagt: einen Trivial-Feminismus erkennen kann. Es erscheint mir kaum möglich, argumentativ darauf einzugehen.

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Nun zu meiner zweiten Aufgabe:

Eine christologische Bewertung der Misandrie. Zunächst einige Begriffs-Klärungen.

Es kennzeichnet alle totalitären Ideologien oder politischen Religionen, daß sie, wohlwollend betrachtet, einen wahren Kern enthalten. Im Falle des Feminismus ist das die Erkenntnis, daß uns durch Christus die Überwindung des Todes in Aussicht gestellt wird, und damit die Überwindung der Sexualität und des sexuellen Dimorphismus. Denn erst der Tod machte die generative Fortzeugung notwendig.

Mit der generativen Fortzeugung entstanden die Arten. Die Arten an sich sind unsterblich, jedenfalls auf lange Sicht. So besehen, wurde die Unsterblichkeit auf einer neuen Ebene wieder hergestellt - nur eben nicht als individuelle Unsterblichkeit. Ich erlaube mir, die Art als ein provisorisches oder uneigentliches Heilmittel gegen den Tod zu bezeichnen.

Sollte demnächst der Mensch durch Christus wieder unsterblich werden - ich meine den irdisch verkörperten Menschen -, so würde die Art überflüssig werden, und zugleich würde die sexuelle Organisation des Menschen degenerieren. Letzteres kündigt sich bereits an.

Darauf, und im Erspüren der weiteren Entwicklung, gründet sich der Genderismus. Der Genderismus ist bemüht, die sexuelle Degeneration zu beschleunigen und vorwegzunehmen, und dies zugunsten einerseits der fruchtlosen Lustmaximierung, anderseits der Verhinderung wahrer Evolution. Der Mensch soll sich zufrieden geben mit einer unbegrenzten "Vielfalt" und "Buntheit" der Lüste. Auf dieser Ebene soll auch unbegrenzte Toleranz herrschen. Wird dies erreicht, dann kennt der Mensch keine weiteren Ziele mehr. Sofern er noch ein Bedürfnis nach Höherem hat, wird das bereits Verfügbare mit Namen und Anklängen des Höheren versehen und dadurch unsichtbar gemacht. - Die Unsterblichkeit der menschlichen Art wird garantiert durch eine fortgeschrittene Reproduktionstechnik, völlig abgekoppelt von einem ehelichen Liebesleben herkömmlicher Art. Auch die individuelle Todüberwindung mithilfe technischer Mittel wird in Erwägung gezogen.

Davon zu unterscheiden ist der Feminismus. Auch er gründet sich auf dem Erspüren der fortschreitenden sexuellen Degeneration, und auch er will diesen Vorgang beschleunigen. Er will aber das Geschlecht nicht zersplittern, sondern er will es vollständig aufgehen lassen im weiblichen Geschlecht.

Damit würde - im Prinzip - der menschliche Urzustand wieder hergestellt. Denn der Mensch bis hin zur Geschlechtertrennung war der grundsätzlich gebärfähige, nicht auch der zeugungsfähige Mensch. Die Zeugung erfolgte ja zunächst aus der atmosphärischen Peripherie. Sodann wurde das männliche Element immer mehr in den Körper hineingenommen und darin organisiert, allerdings noch nicht verselbständigt. Erst als der Mond mit seinem Fortgang aus der Erde die peripherisch zeugenden Kräfte mit sich nahm, wurde das Erscheinen von Männern (also von nicht gebärfähigen, aber zeugungsfähigen Menschen) nötig und möglich. Es handelte sich um die von den Planeten zurückkehrenden Seelen oder "Iche". Damit erst wurde der Tod zum Erlebnis. Der ichlose, sich klonende Urmensch war gewissermaßen noch unsterblich.

Der Feminismus will nun im Grunde den Urzustand wieder in die Gegenwart holen und festschreiben. Feministen - paradoxerweise gibt es sie beiderlei Geschlechts - wollen den weiblichen Menschen als den "wahren", vollständigen Menschen, der sich zwar entschieden als "Frau" deklariert, der aber auch alle männlichen Vorzüge in sich vereint sehen will. Die Stellung zum Mann ist hoch problematisch. Zwar wird dem Mann sein Daseinsrecht nicht grundsätzlich abgesprochen, denn: "Feminismus nützt auch den Männern." Nur soll der Mann anders werden, als er ist. Doch was er "ist", wer bestimmt das? Er selber nicht, außer, "er ist schon so weit", daß er das kann, und ob er so weit ist, daß bestimmen wiederum die Feministen. Letztlich geht es darum, den Mann zu "verbessern", das heißt, ihn zu verweiblichen, was natürlich, wenn überhaupt, nur gegen den Widerstand der meisten Männer möglich ist. Hier herrschen erstaunliche Illusionen.

Noch ein Wort zum Thema "Gleichberechtigung der Geschlechter". Leider bleibt diese Forderung hier (siehe Frau von Staëls Bemerkungen zu Salomo) der trivial-feministischen Diskurs-Ebene verhaftet.

Zunächst frage ich: Gibt es gegenwärtig die Gleichberechtigung der Geschlechter? Und falls nein - welches Geschlecht wird damit benachteiligt?

Gemäß Arbeitsschutzgesetz müssen Männer, falls verlangt, schwerere Lasten heben als Frauen. Das kann durchaus ungerecht sein, wenn z.B. eine kräftige Frau und ein schwacher und/oder alter, gesundheitlich bereits angeschlagener Mann dieselbe Arbeit auszuführen haben. Männer kennen zudem nicht nur einen männlichen Ehrgeiz, der sie von sich aus an die Grenzen ihrer Belastbarkeit (und darüber) führt; sie kennen auch einen "Kavaliers-Instinkt" und helfen, auch wenn es ihre Kräfte eigentlich übersteigt. Daher ist ein solches Gesetz im Grunde unsinnig, ja für Männer gesundheitsschädlich. - Ich weiß, ein Feminist würde entgegnen, daß Männer selber schuld seien; sie müßten sich eben nur ändern. Aber wenn sie es wirklich täten, wer trüge dann die Kosten?

Es gibt einen weiteren Bereich, an dem die weibliche Bevorrechtigung erkennbar wird: Nur Mütter haben - de facto! - das Recht, ungeborene Menschen zu töten. Daß ein Vater dies Recht nicht hat, kann man ja mit Rücksicht auf das Leben ungeborener Menschen noch begrüßen. Nicht aber, daß ein Arzt, der ein Kind unabsichtlich, nur auf Grund eines Kunstfehlers tötet, ins Gefängnis muß.

Im Gegenzug gibt es kein Gesetz, das Frauen benachteiligt.
Die Gleichberechtigung ist also übererfüllt. Soweit die Legislative. Was die Judikative betrifft, so sieht es ganz krass aus: Die Haftanstalten sind zu über 90 % männlich belegt. Quotenforderungen gibt es überhaupt nur zum weiblichen Vorteil. Das ist ein Thema von großer gesellschaftlicher Relevanz, was aber besser in Foren besprochen wird, die hierfür thematisch vorgesehen sind.

Dann frage ich: Ist Gleichberechtigung der Geschlechter überhaupt sinnvoll? Jeder kann sich ausdenken, daß Gleichberechtigungen auf allen anderen Gebieten sich katastrophal auswirken würden. Nehmen wir nur einmal an, daß jeder berechtigt wäre, ein Schiff, ein Flugzeug oder eine Lokomotive zu führen, ohne die entsprechenden Befähigungsnachweise zu besitzen. Oder wenn ein Kind sich ans Steuer setzen darf. Oder wenn ein Amtsrichter die gleichen Befugnisse hätte wie ein Richter höherer Instanzen. Die Frage nach einer Gleichberechtigung der Geschlechter kann also auch so gestellt werden: Soll es eine solche Gleichberechtigung überhaupt geben? Und da Feministen diese Frage bereits zu ihrem Vorteil entschieden haben (auch wenn sie es leugnen): Müssen wirklich ausgerechnet Frauen die Vorrechte haben? Warum nicht Männer? Sind sie es nicht, die vorzeitig sterben?

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Nun zum Kern der christologischen Bewertung.

Jesus von Nazareth, das Urbild des Menschen, war ein Mann. Und zwar ein Zimmermann, also nicht etwa ein Schneider, Koch oder Kindergärtner. Ein Zimmermann ist auch kein Tischler, sondern er hat schwere Balken mit schweren Werkzeugen zu bearbeiten, und diese Balken müssen, wenn daraus ein Dach entstehen soll, auch hochgetragen oder -gezogen werden. Das verlangt einen kräftigen, also einen ausgesprochen männlichen Körper. Und natürlich ist auch zur geistigen Durchdringung der Erde ein männlicher Körper die beste Voraussetzung.

Weiterhin: Christus hat - in seiner Geistgestalt oder als Auferstandener - keine Mutter. Der Dialog mit Nikodemus (Joh. 3, 4-5) scheint diese Erkenntnis vorwegzunehmen. Und auch der Mensch im Auferstehungsleib wird keine Mütter mehr kennen.

Nun kann der Feminist zwar einwenden: Auch Väter wird es dann nicht mehr geben. - Aber in diesem Argument scheint mir ein Fehler zu liegen. Der Mann hat - anders als der weibliche Mensch - ein Organ, das zukunftsfähig ist, also evoluiert. Das ist der Kehlkopf. Zwar wird das "untere" Zeugungsorgan verschwinden, genauso wie das Gebärorgan des Weibes. Aber es metamorphosiert sich. Männliche Stimmen werden, wie eine Untersuchung angeblich gezeigt hat, immer tiefer. Beim Weibe metamorphosiert es sich nicht, oder jedenfalls nur rudimentär.

Und dieser männliche Kehlkopf war es, mittels dessen Jesus den Lazarus wieder zum Leben erweckt, gewissermaßen also ein zweites Mal gezeugt hat. Der "Uterus" war eine Grabeshöhle, kein Mutterleib. So wird, vermute ich, auch der zukünftige christliche Mensch auf die Erde gerufen, d.h. veranlaßt werden, in einem ätherisch vorbereiteten Raum seinen Auferstehungsleib zu verdichten. Und diese Fähigkeit der (Wort-)Zeugung wird dann jeder Mensch haben, so wie der Urmensch grundsätzlich die Fähigkeit des Gebärens hatte. Es findet demnach eine Umkehrung (eigentlich ein Komplex von Umstülpungen) statt: So wie der Urmensch in allen Individuen weiblich war, wird der Zielmensch in allen Individuen männlich sein.

Ich räume ein, daß ich mich mit meinen Behauptungen im Irrtum befinden könnte. Falls das so ist, dann wäre ich froh, wenn jemand mich des Irrtums überführen würde. Bis jetzt hat das niemand versucht. Entweder also ich irre mich nicht; oder es fehlt die Kraft, meinen Irrtum herauszustellen; oder es fehlt schlicht das Interesse, sich meinen Behauptungen zu stellen. Hierbei denke ich auch an Wolfgang Weirauch (Herausgeber und teilweise Mitautor der Flensburger Hefte), den ich über meine Darlegungen zum Thema hier im Kosmogonie-Forum in Kenntnis gesetzt habe.

Zu denken gibt mir im Besonderen zweierlei, was aber zusammengehört:

Erstens, daß der Feminismus, für den ich oben Beispiele aufgeführt habe, ziemlich trivial ist. Er bewegt sich, grob gesagt, auf dem Niveau des alltäglichen Sexismus und Rassismus. Um das zu erkennen, genügt es, "Mann" durch "Frau", oder durch den Vertreter einer bestimmten Rasse oder eines bestimmten Volkes zu ersetzen, und sich die beleidigten Reaktionen anderer Menschen (auch Reaktionen z.B. der Staatsanwaltschaft) lebhaft vorzustellen.

Zweitens gibt mir zu denken, daß sich keine ernsthaften Erörterungen finden zu dem, was auf trivialer Ebene so auffällig zur Sprache kommt. Gäbe es sie, so wäre ich nicht nur sehr erfreut darüber, sondern ich wäre auch imstande und bemüht, mich darauf einzulassen. Vielleicht würde ich erkennen, daß ich mich selbst zu korrigieren hätte. Aber derartige Erörterungen fehlen.

So bleibt mir bis auf Weiteres nur die Enttäuschung und der Verdacht, daß selbst die Fähigkeit der Kommunikation mit höheren christlichen Geistwesen (eine Entwicklung, die mir große Hoffnungen macht) nicht zwangsläufig zur Überwindung ideologischer Verblendungen führt, die aus der kritiklosen Übernahme kollektiver Ideen resultieren.

Doch zweierlei tröstet mich über meine Enttäuschung hinweg. Erstens, daß Wolfgang Weirauch, eigener Angabe nach, auch die Manuskripte aus der Lüneburger Heide ein Jahr lang hat liegen lassen, bevor er sie las. Er scheint also sehr beschäftigt zu sein. Zweitens, daß ihm das Erlebnis, ins Leere zu reden, vertraut ist. So lese ich in "Die Warnung von Fukushma", Seite 146,

daß man absolut isoliert vom Rest der Menschheit ist, wenn man solche Gedanken bewegt, wie wir sie hier besprechen. Denn das kann man einem normalen Menschen ja nicht mehr vermitteln. Zwischen diesen Gedanken und dem größten Teil der Menschheit besteht ein riesiger Graben. [...]
[...] ich kann bei keiner Gruppe von Menschen den Gesichtspunkt der Erd-Eigentlichen oder anderer Wesen einbringen. Die zeigen mir bestenfalls den Vogel. Und hier entsteht ein Graben zwischen fast allen Menschen und dem hier geäußerten Gesprächs- und Gedankengut.

Nun, zwischen uns gibt es keinen Graben, jedenfalls nicht von meiner Seite aus. Wir sind - vorläufig - sehr verschiedener Meinung, aber was den Dialog betrifft, so kenne ich keine Vorbehalte.

admin

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Nachtrag 19-11-2017

Anläßlich einer nochmaligen Lektüre des Naturgeister-Bandes 21, Titel: "Haustiere", habe ich im Kapitel über das Schaf noch eine interessante Stelle gefunden, die sich auf das obige Thema bezieht. Ich zitiere:

Der Christus Jesus ist auch als Mann geboren, weil in der damaligen Zeit die Männlichkeit zu einem klaren Tagesbewußtsein gehörte. [...]

Der Höhepunkt des patriarchalischen Menschentums ist mittlerweile überschritten, eigentlich bereits mit Abschluß des Erdenwegs des Christus Jesus. Darum erleben die Menschen zunehmend deutlicher, daß die Wertung zwischen Frau und Mann zum Verfall der Kultur führt. Diese Wertigkeit ist längst überaltert. Immer mehr Menschen begreifen heutzutage, daß sie einem sogenannten Fake - würdet ihr heute sagen - nachjagen, wenn sie weiterhin die Geschlechterteilungen in dieser Form zementieren. (S. 79 f.)

Dazu mein Kommentar:

Der erste Satz scheint zu beinhalten, daß der Christus Jesus, wenn er heute geboren würde, auch weiblich sein könnte, denn - das ist die Prämisse - die geschlechtlichen Unterschiede im klaren Tagesbewußtsein bestünden nicht mehr. Doch diese Prämisse ist offenbar falsch. So werden z.B. Studienfächer, die ein besonders klares Tagesbewußtsein erfordern, also die MINT-Fächer, ganz überwiegend von männlichen Studenten gewählt.

Die anschließende Behauptung, daß der "Höhepunkt des patriarchalischen Menschentums" mittlerweile überschritten sei, trifft zwar aus gegenwärtiger (!) Perspektive zu. Tatsächlich leben wir in einer stark feministisch geprägten Gegenwart. Die Folgerung aber, die daraus implizit gezogen wird, nämlich daß dies eine gesunde und notwendige Entwicklung sei, entbehrt jeglicher Begründung, zumindest an dieser Stelle. Es ist ja auch eine ganz andere Folgerung möglich: daß nämlich der Feminismus, so wie andere Ideologien auch, das Aufbegehren von Widersachermächten zum Ausdruck bringt. Aber darauf wird gar nicht eingegangen.

Gerade derartige Textstellen, die suggerieren statt zu begründen und überdies oft auch durch die Wortwahl eine gewisse Emotionalität oder Unduldsamkeit an den Tag legen, sind geeignet, eine gesunde Skepsis zu erzeugen. Denn auch jemand, der Vieles sieht und immer wieder grandiose Einsichten zutage fördert, kann in Teilen seinen Vorurteilen erliegen.

Nachtrag 1-7-2020

Da ich in den insgesamt sehr lesenswerten, weil gehaltvollen "Gesprächen mit Tieren" immer wieder mal blättere, bin ich jetzt auf einen Absatz gestoßen, den ich mir bei der Erstlektüre rot untermalt hatte. Er findet sich in dem dritten Band, betreffend den Tiefsee-Anglerfisch, und bringt einen Sexismus zum Ausdruck, wie ich ihn in einer derartigen Kraßheit selbst in gewissen Gazetten nicht vorgefunden habe. Und merkwürdigerweise kommt er aus dem "Mund" des hoch kompetenten Wasserwesens Etschewit.

Zunächst einmal stellt "Etschewit" fest (Hervorhebung durch mich):

Wenn Du Dir das geöffnete Maul dieses Fisches anguckst, dann bekommst Du in etwa das Phantasiebild dessen, wie man sich im Mittelalter die Hölle vorstellte. [...] Und in diesem Schrecklichen ist sogar noch eine gewisse Schönheit enthalten. Trotzdem handelt es sich hierbei um die Hölle.

Direkt im Anschluß fragt der Herausgeber Wolfgang Weirauch:

Kannst Du etwas über die Männchen und Weibchen des Tiefsee-Anglerfisches sagen?

Und "Etschewit" antwortet (hervorhebungen durch mich):

Die Weibchen sind die Großen, die Männchen sind ganz klein. [...] Es sind parasitische Zwergmännchen, die sich in die Weibchen hineinbeißen und das ganze Leben miteinander in einer Art Doppelpack leben. Das ist in gewisser Weise auch ein Bild für die Wertigkeit des Männlichen und Weiblichen. Das weibliche Prinzip ist das überlebende Prinzip, und es benötigt eigentlich nur ein kleines bißchen männliches Prinzip. Sogar eure Wissenschaft ist mittlerweile so weit, daß man die Männer abschaffen kann. Frauen können ohne Männer auf der Erde weiterleben, wenn die entsprechenden Samen aufbewahrt werden. Eigentlich braucht man nicht einmal mehr den Samen des Mannes, da aus den Eiern der Frauen alles Nötige zu entwickeln ist.

Inbezug auf das dauerhafte Verbeißen des männlichen Fisches in den weiblichen (dies zur Erfüllung der Befruchtungsaufgabe) heißt es dann noch:

Hierin drückt sich auch ein verzerrtes weibliches Muster aus, denn früher kanntet ihr ja den Ausspruch, daß eine Frau ihre Angel auswarf, um sich einen Mann zu angeln. Diese Verhaltensweise ist auch ein Bild dieses Fisches.

Eigentlich spricht dies für eine Minderwertigkeit auch im weiblichen Wesen, nur wird das hier zurückgenommen durch die Formulierung, es handle sich um ein "verzerrtes", also um ein uneigentliches weibliches Muster. Nur das männliche Wesen gilt in dieser Sicht als unverzerrt in seiner Unwürdigkeit und Existenz-Unnötigkeit.

Der Herausgeber Wolfgang Weirauch macht nun nicht etwa Anstalten, sich von den Aussagen des Wassergeistes zu distanzieren, im Gegenteil: Er fügt in den Text die fett gedruckte Zwischen-Überschrift ein

Männer könnte man abschaffen

Das will er also hervorgehoben sehen. Welche Menschengruppen könnte man dann noch abschaffen, da ja die restlichen Menschen auch ohne sie auf der Erde weiterleben würden?

Oben habe ich den Herausgeber mit dem Satz zitiert: "daß die Wertung zwischen Frau und Mann zum Verfall der Kultur führt." Nun läßt er eine derartige Wertung vornehmen, und er stellt sich hinter sie.

Er gibt das denkbar beste Beispiel ab dafür, daß Geist und Ungeist oft dicht nebeneinander stehen.

Ein neuer Forschungs-Schwerpunkt: Natur- und Geistwesen im Gespräch mit uns

bernhard.h. @, Samstag, 10. März 2018, 08:40 (vor 2478 Tagen) @ Kosmogonie

Man soll ja nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen, um nicht als philiströser Pedant zu gelten. Im Falle der "Mitteilungen" ist dieses Messinstrument jedoch unentbehrlich, zumal, wenn man selber sich in der geistigen Welt noch nicht richtig orientieren kann.

Wenn also z.B. aus angeblich authentischer Quelle "geweissagt" wird, dass man mehr rohes Rindfleisch essen solle, um sein "Blutbild zu verbessern", muss man schon mal aufhorchen. Denn
was z.B. ist ein "besseres Blutbild"? - Werden da vom Angesprochenen Kenntnisse medizinischer Fach-Termini erwartet? Und wer definiert und entscheidet, was ein "besseres Blutbild" sein soll - überhaupt: Was unter einem "Blutbild" an sich zu verstehen ist? - Um alo jene Aussage einordnen zu können, muss man schon eine gewisse fachmedizinische Vorbildung absolviert haben - zumal auf dem modernen, einäugig-materialistischen und geistlosen Niveau der klassischen Akademiker-Gilde.

Ich unterstelle hier einmal den Vermittlern aus der übersinnlichen Welt dieselbe Halb-Klugkeit und geistlose Un-Wissenheit, das selbe großspurige Imponiergehabe - und auch denselben seelenkalten Hochmut, wie ihn unsere Wissenschaftler offenbaren, wenn sie mit ihrer Siebengescheitheit sich selbst und noch mehr alle anderen beeindrucken wollen. Ob dasjenige, was sie von sich geben, weder Sinn noch Wert hat, spielt dann keine Rolle mehr, da es ohnehin von dem Glanz und Glorienschein ihrer unfehlbaren Autorität überblendet wird...

Besseres Blutbild

Kosmogonie @, Samstag, 10. März 2018, 19:58 (vor 2478 Tagen) @ bernhard.h.

Deinen Einwand wegen dem "besseren Blutbild" sehe ich als berechtigt an. Allerdings gehst du mir in deiner Total-Verdammung zu weit. Du beurteilst die Sache nach dem Schwarz-Weiß-Schema. Ich meine dagegen: Kein Mensch ist unfehlbar; auch Steiner und andere Geistesforscher sind bzw. waren es nicht. Lies mal das betreffende Buch, vielleicht kommst du zu einem anderen Gesamturteil. Es sind zahlreiche sehr interessante Ideen darin, die zumindest als Anregungen dienen können. Den Anspruch der Allwissenheit haben die Autoren ja auch ausdrücklich nicht erhoben.

Besseres Blutbild

bernhard.h. @, Samstag, 17. März 2018, 23:58 (vor 2471 Tagen) @ Kosmogonie

Das sind keine authentischen Gegenargumente.

Schließlich widersprichst ja Du jedwedem von mir vorgebrachten Zitat anderer Autoren, die sich auf Steiner berufen.

Wenn eine "Seherin" oder was immer ähnliches fragwürdige Erklärungen abgibt und man selber nicht in der Lage ist, nur ein einziges Detail übersinnlich nachzuprüfen, ist es sehr ratsam, den gesamten "Mitteilungen" kritisch gegenüberzustehen - eben so, wie es Du mit den steiner-treuen skundär-anthroposophischen Autoren grundsätzlich hältst...

Besseres Blutbild

Kosmogonie @, Mittwoch, 21. März 2018, 09:42 (vor 2467 Tagen) @ bernhard.h.

ist es sehr ratsam, den gesamten "Mitteilungen" kritisch gegenüberzustehen

Ja, natürlich, aber das muß nicht gleich zur Haltung der totalen Negativität führen. Die von Steiner empfohlene Übung der Positivität ist wirklich sinnvoll, nicht weil sie von Steiner kommt, sondern weil sie einleuchtet. Ein bloßes Lagerdenken, wie in der Politik üblich - wir hier, ihr dort -, vermeidet die Auseinandersetzung und läßt jede Produktivität ersterben. Also, man müßte sich wirklich einmal die Einzelbeschreibung vornehmen.

Es gibt in der erwähnten Reihe mehre Bände, die Tiere betreffend. Teuer sind diese Bände nicht. Daraus könnten wir uns eine Tierbeschreibung heraussuchen und sie diskutieren. Im Einzelnen verschiedener Meinung zu sein, darin sehe ich kein Problem. Ein Forum dient ja der Diskussion, die als solche immer kontrovers, also kritisch soll. Nur über Eines muß Konsens bestehen: daß man sich gegenseitig ernstnimmt und in der Verschiedenheit gelten läßt.

Besseres Blutbild

Bernh. @, Sonntag, 03. Juni 2018, 15:35 (vor 2393 Tagen) @ Kosmogonie
bearbeitet von Bernh., Sonntag, 03. Juni 2018, 15:39

Schön, gerade von Dir zu lesen, dass es nicht richtig ist, gleich alles(!) zu negativieren - z.B. auch im Hinblick auf das Werk Rudolf Steiners... (

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